Keine Atomwaffen
Es reicht nicht, wenn die Atommächte USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien eine weitere Verbreitung von Atomwaffen verhindern wollen, sie müssen auch selbst abrüsten. Ein Kommentar.
Es ist zwar begrüßenswert, wenn die ständigen Mitglieder im UN-Sicherheitsrat in seltener Eintracht erklären, ein Atomkrieg könne nicht gewonnen werden und dürfe folglich nie geführt werden. Deshalb ist es richtig, wenn sie gemeinsam eine weitere Verbreitung von Atomwaffen verhindern wollen und dazu in diesem Jahr eine Konferenz zur Prüfung des Atomwaffensperrvertrags von 1968 nutzen wollen.
Doch bedauerlicherweise haben die fünf Atommächte vergessen, den zweiten Teil des Regelwerks zu betonen. Dieser zielt darauf ab, Atomwaffen abzurüsten. Auf diese Weise bekräftigen USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien den von einigen Staaten ohne Atomwaffen vorgebrachten Vorwurf, den Sperrvertrag dazu zu nutzen, ihre eigene Machtposition zu zementieren.
Es wäre also an der Zeit, wenn die Atommächte mit gutem Beispiel vorangingen und gemeinsam über nukleare Abrüstung sprechen würden. Die USA und Russland könnten beispielsweise ihre Gespräche in Genf über den atomaren Abrüstungsvertrag New Start ernsthaft führen, statt ihre Arsenale aufzurüsten.