1. Startseite
  2. Meinung
  3. Kommentare

Ins Boot holen

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Tatjana Coerschulte

Kommentare

Edi Rama (Mitte), Ministerpräsident von Albanien, spricht bei einer Pressekonferenz am EU-Hauptsitz in Brüssel neben Dimitar Kovacevski (links), Ministerpräsident von Nordmazedonien, und Ursula von der Leyen (CDU), Präsidentin der Europäischen Kommission.
Edi Rama (Mitte), Ministerpräsident von Albanien, spricht bei einer Pressekonferenz am EU-Hauptsitz in Brüssel neben Dimitar Kovacevski (links), Ministerpräsident von Nordmazedonien, und Ursula von der Leyen (CDU), Präsidentin der Europäischen Kommission. © Virginia Mayo/dpa

Der EU-Beitrittsprozess kann Nordmazedonien und Albanien dabei helfen, Korruption zu bekämpfen, die Aussöhnung befördern und den Einfluss von China und Russland begrenzen. Der Kommentar.

Mit einer Aufnahme ihrer Länder in die EU verbinden die Menschen in Albanien und Nordmazedonien seit langem große Erwartungen: darauf, dass die EU der Politik in ihren Ländern auf die Finger schaut, dass sie hilft, Korruption und Kriminalität zu bekämpfen, und dass die Fördermittel einen Modernisierungsschub auslösen. Insofern ist der Beginn der EU-Beitrittsgespräche ein Zeichen der Hoffnung - mehr aber auch noch nicht.

Für Brüssel war der Startschuss unausweichlich, sollte nicht das Beitrittsverfahren an Glaubwürdigkeit verlieren. Wer der Ukraine einen Kandidatenstatus in Aussicht stellt und dann den Westbalkan auf die lange Bank schiebt, der hätte Fragen nach der Objektivität und Belastbarkeit der Beitrittskriterien beantworten müssen.

Möglicherweise hat auch der Schock des Ukraine-Kriegs die Einsicht vertieft, dass die Länder des Westbalkans aus geopolitischen Gründen ins EU-Boot geholt werden sollten. Das kann ihre Aussöhnung fördern und vor allem eine Lücke schließen, die Russland und China sonst mit Geld und Einfluss füllen.

Auch interessant

Kommentare