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Tempolimit: In der Krise angekommen

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Von: Friederike Meier

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Das Umweltbundesamt rechnet durch ein Tempolimit mit einer jährlichen Einsparung von knapp vier Prozent des Kraftstoffverbrauchs.
Das Umweltbundesamt rechnet durch ein Tempolimit mit einer jährlichen Einsparung von knapp vier Prozent des Kraftstoffverbrauchs. © Hendrik Schmidt/dpa

Eine Höchstgeschwindigkeit im Straßenverkehr ist längst überfällig. Und das nicht nur, um von russischem Öl wegzukommen. Ein Kommentar.

Wegen des drohenden Lieferstopps von Öl und Gas durch den Krieg in der Ukraine wird in Deutschland mal wieder die Einführung eines Tempolimits diskutiert. Greenpeace fordert etwa kurzfristig eine Geschwindigkeit von 100 Kilometer pro Stunde auf der Autobahn, 80 außerorts und 30 innerorts. Das Umweltbundesamt rechnet mit einer Einsparung von knapp vier Prozent des Kraftstoffverbrauchs durch die ersten beiden Vorschläge.

Schon lange vor Beginn des Ukraine-Kriegs war es schwer verständlich, warum es nicht längst ein Tempolimit auf der Autobahn gibt: Es würde zum Klimaschutz beitragen, die Straßen sicherer machen. Die Mehrheit war für eine Beschränkung von 130 km/h auf der Autobahn. Das Tempolimit scheiterte aber, erst an der Union, dann an der FDP.

Es ist richtig, dass es nur einen vergleichsweise geringen Beitrag leisten kann – sowohl zum Klimaschutz als auch dazu, von russischem Öl unabhängig zu werden. Doch angesichts der Alternativen muss alles getan werden, was möglich ist. Die Auswirkungen der Klimakrise sind weniger konkret als der Gedanke: Wenn ich 150 fahre, kann Putin mehr Waffen kaufen. Doch eigentlich müssten wir schon seit Jahren in dem Krisenmodus leben, in dem viele jetzt erst ankommen.

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