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Gegenwind aus Rom

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Von: Joachim Frank

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Von den rund 230 Mitgliedern der Synodalversammlung stellen die 67 Bischöfe weniger als ein Drittel. Aber nur 23 Neinstimmen von ihnen reichen aus, um jede Vorlage zu Fall zu bringen.
Von den rund 230 Mitgliedern der Synodalversammlung stellen die 67 Bischöfe weniger als ein Drittel. Aber nur 23 Neinstimmen von ihnen reichen aus, um jede Vorlage zu Fall zu bringen. © Sascha Steinach/Imago

Das Sperrfeuer aus dem Vatikan gegen den Synodalen Weg der katholischen Kirche hierzulande wirkt – leider. Der Kommentar.

Bangemachen gilt nicht? O doch! Das ständige Sperrfeuer aus dem Vatikan gegen die innerkirchlichen Reformbestrebungen auf dem Synodalen Weg in Deutschland hat Spuren hinterlassen bei denen, die für alle Beschlüsse das Zünglein an der Waage sind: die Bischöfe.

Von den rund 230 Mitgliedern der Synodalversammlung stellen die 67 Bischöfe weniger als ein Drittel. Aber nur 23 Neinstimmen von ihnen reichen aus, um jede Vorlage zu Fall zu bringen. Dieses typisch katholische Ungleichgewicht hat die konservative Minderheit im Episkopat mit sicherem Gespür für die Machtverhältnisse erkannt – und in der vierten Synodalversammlung schon einmal wirkungsvoll eingesetzt.

Dass die Bischöfe danach mit namentlichen Abstimmungen wenigstens dazu gebracht werden sollten, Farbe zu bekennen, erscheint manchen der Oberhirten bis heute als unerträgliche Zumutung und Ausdruck eines um sich greifenden „Parlamentarismus“. Die demonstrative Rückendeckung aus Rom dürfte eine solche Attitüde des Widerstands gegen die böse Welt und den säkularen Zeitgeist noch verstärkt haben.

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