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Auf die Industrieländer kommt beim G7-Gipfel eine Motorfunktion zu

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Von: Martin Benninghoff

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Die USA üben Druck auf ihre Verbündeten aus, sich von Peking zu entfernen.
Die USA üben Druck auf ihre Verbündeten aus, sich von Peking zu entfernen. © Hiro Komae/dpa

Die Industrieländer müssen Sorge tragen, dass die Demokratie weiter das attraktive Rahmenmodell auch für wirtschaftlich-sozialen Wohlstand bleibt.

Hiroshima – Angesichts der Krisen wäre es anachronistisch gewesen, sich ausschließlich als G 7-Gruppe im japanischen Hiroshima zu treffen. Dass auch Indien, Brasilien und Indonesien eingeladen wurden, um nur einige zu nennen, ist die richtige Antwort auf eine verspannte Weltlage. Trotzdem kommt den klassischen demokratischen Industrieländern eine Motorfunktion zu: Sie müssen Sorge tragen, dass die Demokratie weiterhin das attraktive politische Rahmenmodell auch für wirtschaftlich-sozialen Wohlstand bleibt. Chinas Staatsmodell ist die mächtigste Herausforderung.

Deutschland muss den Mittelweg wählen

Das heißt aber nicht, China zum Feindbild aufzubauen. Die USA üben Druck auf ihre Verbündeten aus, sich von Peking zu entfernen, „Entkopplung“ ist das Schlagwort. Dass Washington versucht, den Konkurrenten auf strategische Hegemonie kleinzuhalten, ist verständlich - aber nicht Sache Europas oder Japans. Deutschland sollte den Mittelweg wählen zwischen Partnerschaft und gesunder Skepsis gegenüber chinesischem Großmachtstreben.

Im Umgang mit Russland ist die Sache einfacher: Solange der Kreml nicht über Rückzug und Frieden nachdenkt, muss die Staatengemeinschaft den Druck erhöhen. Verschärfte Sanktionen, die nicht umgangen werden können, sind die richtige Antwort.

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