Fairer Kompromiss

Der britische Premier Sunak sollte das Nordirland-Protokoll nun durchsetzen - auch gegen den Widerstand der königstreuen Unionisten. Der Kommentar.
Eigentlich leben die Nordiren in der besten aller Welten. Die britische Austrittsvereinbarung mit der EU hält die Landgrenze zur Republik im Süden offen, was den Frieden gewährleistet. Gleichzeitig gehört der Nordosten zum Königreich, der siebtgrößten globalen Volkswirtschaft, und zum größten Binnenmarkt der Welt. Was steht einem Wirtschaftsboom im Weg?
Die Antwort lautet: DUP. Die größte Partei der königstreuen Unionisten blockiert die Bildung der Allparteienregierung unter Führung der größten Nationalistenpartei Sinn Féin. Das hat nur teilweise mit dem Nordirlandprotokoll zu tun. Es geht auch um die ungeliebte Rolle als Nummer zwei in der Belfaster Regionalregierung. Anstatt die Realität anzuerkennen, nimmt die aus einer fundamentalistischen Protestantensekte hervorgegangene Partei die Bevölkerung als Geisel.
Premier Rishi Sunak und die EU haben für den Sonderstatus von Nordirland einen fairen Kompromiss erarbeitet. Der Konservative sollte ihn umsetzen, auch gegen die DUP. Das ist er dem Wohl der nordirischen Bevölkerung schuldig. Bericht Seite 8