Pädokriminelle effektiver verfolgen

Was im Kampf gegen pädokriminelle Täter geschieht, reicht nicht aus. Die Polizeien der Länder gehen bereits richtige Wege: Sie setzen auf spezielle Software. Der Kommentar.
Der Missbrauchsfall von Wermelskirchen lässt einem das Blut in den Adern gefrieren: Mindestens dutzendfacher sexueller Missbrauch von Babys und Kleinkindern, Millionen von Fotos und Videos solcher grausamen Taten. Was bisher im Kampf gegen pädokriminelle Täter geschieht, reicht nicht aus.
Eine automatisierte Untersuchung privater Chats auf strafbares Material, wie sie der EU-Kommission vorschwebt, kann jedoch kein Mittel sein. Sie wäre ein nicht zu rechtfertigender Eingriff in das Grundrecht auf Privatsphäre. Das BKA und die Polizeien der Länder gehen bereits richtige Wege: Sie setzen auf Software, die große Datenmengen automatisiert auswertet und mutmaßliche Missbrauchsdarstellungen erkennt.
Bund, Länder und die EU müssen weitere Lösungen finden, die eine effektivere Strafverfolgung ermöglichen. Sie müssen aber der Versuchung widerstehen, zu allzu plakativen Lösungen zu greifen. Und der Schutz der Grundrechte von Millionen unbescholtener Bürgerinnen und Bürger darf dabei niemals zur Nebensache werden.