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Der Preis der Schnelligkeit
- vonPamela Dörhöferschließen
Wenn die in aller Eile entwickelten Corona-Impfstoffe tatsächlich nur eine kurzzeitige Schutzwirkung haben sollten – es wäre kein Wunder. Das spricht jedoch nicht dagegen, sich impfen zu lassen. Der Kommentar.
Eigentlich ist es nur logisch: Die ersten Corona-Impfstoffe, für die Pharmafirmen jetzt die Zulassung beantragt haben, wurden zu schnell entwickelt, als dass sich bereits sagen ließe, wie umfassend und wie lange sie schützen. Und doch muss man schlucken, wenn Wissenschaftler sagen, dass die Vakzine die Weitergabe des Virus wohl nicht komplett verhindern und die Impfung womöglich oft wiederholt werden muss. Bereits am Mittwoch hatte in einer Talkshow der Infektiologe Peter Kremsner, Leiter der Impfstudie der Tübinger Firma Curevac, nicht ausgeschlossen, dass der Impfschutz schlimmstenfalls nur Wochen anhält – und damit für ungläubiges Erstaunen gesorgt.
Das alles hat nichts mit der Qualität der Impfstoffe, der Studien und des Zulassungsverfahrens zu tun, das in der EU gewiss mit der nötigen Sorgfalt abläuft. Aber es zeigt, dass die Schnelligkeit eben doch ihren Preis hat: Wenn etwas in Monaten abläuft, das sonst zehn Jahre dauert, lassen sich manche Aussagen zwangsläufig nicht treffen. Das spricht nicht dagegen, sich impfen zu lassen. Man muss es sich nur bewusst machen.