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Beste schlechte UN

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Von: Andreas Schwarzkopf

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Vereinte Nationen: besser als ihr Ruf.
Vereinte Nationen: besser als ihr Ruf. © Imago

Verurteilung Russlands, weltweiter Kampf gegen Hunger und Krankheiten: Die Bilanz der Vereinten Nationen fällt so schlecht nicht aus. Natürlich ginge mehr – doch die UN-Gremien sind eben nur so mächtig, wie es die Mitglieder zulassen. Der Kommentar.

Es ist nicht verwunderlich, wenn der Ruf nach einer Reform der Vereinten Nationen laut wird unmittelbar nachdem der Aggressor Russland turnusgemäß den Vorsitz des Sicherheitsrates der UN übernimmt. Schließlich ist die weltumspannende Organisation dem Frieden verpflichtet.

Doch sind die UN ähnlich wie die EU nur so mächtig, wie es die Mitgliedstaaten zulassen. Besonders die ständigen Vertreter im Sicherheitsrat China, Frankreich, Russland, Großbritannien und die USA sorgen dafür, dass das höchste UN-Gremium weiter die Machtverhältnisse des vergangenen Jahrhunderts und nicht des aktuellen widerspiegelt. Dennoch hat die Vollversammlung den russischen Überfall auf die Ukraine mit großer Mehrheit verurteilt. Mehr ist nicht drin, aber auch nicht weniger.

Nimmt man hinzu, was die UN-Unterorganisationen etwa gegen Hunger und für die Gesundheit weltweit erreichen, fällt die Bilanz der Vereinten Nationen nicht so schlecht aus. Auch bei diesen Themen könnte mehr erreicht werden, wenn die UN-Staaten mehr zuließen. Doch solange dies nicht geschieht und die UN nicht reformiert werden, wird es vorerst bei dieser besten schlechten UN bleiben, für die trotz aller Mängel immer noch gilt: Man müsste sie erfinden, wenn es sie nicht gäbe.

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