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Aufklärung ist kein Verrat
- vonBascha Mikaschließen
Ohne die Zivilcourage der Whistleblower können freiheitliche Demokratien nicht überleben. Es ist weltweit im öffentlichen Interesse: Julian Assange muss freikommen! Der Kommentar.
Die USA führen Krieg. Gegen die Pressefreiheit. Ihr Opfer: Julian Assange, Gründer von Wikileaks. Er soll für den Rest seines Lebens in einem US-Gefängnis verrotten. Weil er Kriegsverbrechen der US-Armee im Irak und in Afghanistan enthüllte, wird er selbst als Verbrecher gebrandmarkt. An diesem 4. Januar entscheidet ein Londoner Gericht, ob Assange als Staatsfeind an die Vereinigten Staaten ausgeliefert wird.
Das Ziel des Verfahrens ist erschreckend schlicht. Die USA (und ihre Helfershelfer in Großbritannien, Schweden und Ecuador) wollen Wikileaks kriminalisieren, weil es geheime Dokumente veröffentlichte, die Regierungen, Banken, Militärs, Sektenführer und Firmenbosse an den Pranger stellten – wegen Korruption, Machtmissbrauch, Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
Klar, Julian Assange ist ein umstrittener Mann. Bewundert für seine Chuzpe, verhasst wegen seiner Hybris. Kann das eine Rolle spielen, wenn es um Menschenrechte geht? Ein Held der Aufklärung soll in einem politischen Prozess zum Schweigen gebracht werden. Und mit ihm Whistleblower und kritische Journalist:innen. Doch ohne deren Zivilcourage können freiheitliche Demokratien nicht überleben. Es ist weltweit im öffentlichen Interesse: Julian Assange muss freikommen!