Assads blutiger Sieg

Mit der Aufnahme Syriens begeht die Arabische Liga einen riesigen Fehler. Sie unterstützt ein mörderisches Regime und befindet sich somit auf der falschen Seite der Geschichte. Der Kommentar.
Er ist gekommen, um zu bleiben. So lange, bis seine Nachbarländer ihn wieder als hoffähig betrachten. Der brutale Diktator Baschar al-Assad wurde rehabilitiert. Nach mehr als einem Jahrzehnt blutigen Bürgerkriegs nimmt die Arabische Liga Syrien wieder auf. Sie arrangiert sich lieber mit Assad, statt das Risiko einer regionalen Instabilität einzugehen. Dank der Hilfe seiner Verbündeten Russland und Iran hat Assad es geschafft, sich mit Gewalt an der Macht zu halten. Auf Kosten von Tausenden von Toten und von Millionen von Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten.
Die Arabische Liga knüpft ihre Entscheidung an Bedingungen. Der syrische Präsident soll etwa grenzüberschreitende humanitäre Hilfe ermöglichen und Drogenschmuggel in die Nachbarländer eindämmen. Im Gegenzug bekommt er Hilfe beim Wiederaufbau seines Landes nach dem Erdbeben vor drei Monaten. Saudi-Arabien will sich zudem von den USA lösen. Regionale Konflikte sind da ungünstig.
Die Normalisierung der Beziehungen zu Syrien ist aus Sicht der arabischen Länder unerlässlich. Sie heiligt offenbar die Mittel und dient dazu, dem Westen ein Signal zu senden. Die Arabische Liga begeht jedoch einen riesigen Fehler. Sie unterstützt ein mörderisches Regime und befindet sich somit auf der falschen Seite der Geschichte.