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Abtreibung: Vorbild Bremen

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Von: Pitt von Bebenburg

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Zeitgeschichte, nach wie vor aktuell: 1971 bekannten sich 374 Frauen öffentlich zu einer Abtreibung. In Frankfurt war das Titelbild der Aktion vor acht Jahren Teil einer Ausstellung.
Zeitgeschichte, nach wie vor aktuell: 1971 bekannten sich 374 Frauen öffentlich zu einer Abtreibung. In Frankfurt war das Titelbild der Aktion vor acht Jahren Teil einer Ausstellung. © Imago (Archiv)

Die Bremer Initiative, eine medizinische Versorgung für bezahlbare Schwangerschaftsabbrüche mit Hilfe des Landes sicherzustellen, sollte ein Vorbild für andere Bundesländer sein. Der Kommentar.

Es gibt kaum eine Situation, die so belastend ist wie eine ungewollte Schwangerschaft. Außer der Entscheidung für einen Abbruch. Denn politisch, juristisch und moralisch wird Druck auf die Frauen ausgeübt. Auch 50 Jahre nach der feministischen „Ich habe abgetrieben“-Kampagne, die diesen Teil der Wirklichkeit ans Tageslicht holte.

In diesem aufgeladenen Umfeld stehen die betroffenen Frauen auch noch vor praktischen Hürden. Manche müssen wochenlang warten, ehe ein Arzttermin für die Abtreibung frei ist. Andere finden weit und breit keine Ärztin und keinen Arzt, die bereit sind, diesen medizinischen Eingriff vorzunehmen. Denn auch für die Medizinerinnen und Mediziner gibt es neben grundsätzlichen Fragen juristische, bürokratische und finanzielle Hürden zu überwinden.

Die Bremer Initiative, um eine medizinische Versorgung für bezahlbare Schwangerschaftsabbrüche mit Hilfe des Landes sicherzustellen, geht dieses Problem endlich an. Das darf kein Tabu mehr sein, auch in anderen Bundesländern. Denn täglich haben Frauen unter diesem Mangel zu leiden, der ihre belastende Situation unerträglich macht.

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