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Keine Entwarnung

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Von: Stephan Hebel

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Trauer um Khaled B..
Trauer um Khaled B.. © dpa

Der Asylbewerber Khaled B. ist nicht das Opfer von Rassisten geworden, wie manch einer voreilig vermutet haben mag. Die möglichen Fehler der Polizei bei der Aufklärung sind dennoch zu untersuchen: Das hat mit der Herkunft des Täters nichts zu tun. Ein Kommentar

Wenn ein Mensch getötet worden ist, gibt es keine guten Nachrichten. Aber ein Hauch von Erleichterung stellt sich doch ein, nachdem sich herausgestellt hat: Der Asylbewerber Khaled B. ist nicht das Opfer von Rassisten geworden, wie manch einer voreilig vermutet haben mag. Das mindert die Trauer nicht, aber es lässt uns feststellen: Die Ausländerfeindlichkeit in der „Pegida-Stadt“ Dresden benutzt zwar abstoßende Worte, aber zumindest bisher keine Waffen.

Die Voreiligkeit allerdings scheint keine Spezialität derjenigen zu sein, die allzu schnell rassistische Motive vermutet haben. Der sächsische CDU-Abgeordnete Christian Hartmann hat nach der Festnahme des Täters umgehend gefordert, „dass sich all diejenigen, die bisher voreilig Vorwürfe erhoben haben, bei der Polizei und für die politische Instrumentalisierung entschuldigen“.

Auch das ist, was es anderen unterstellt: politische Instrumentalisierung. Die Angst vieler Ausländer in Dresden, dass aus Hassparolen irgendwann Gewalt werden könnte, war weder erfunden noch wird sie verschwinden, weil sie in diesem Fall nicht in Erfüllung gegangen ist.

Die möglichen Fehler der Polizei bei der Aufklärung sind zu untersuchen, das hat mit der Herkunft des Täters nichts zu tun. Und der Hass ist weiter zu bekämpfen.

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