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Kein zweiter Putin

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Von: Fabian Kretschmer

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5. Februar 2023: Bergung eines mutmaßlich chinesischen Spionage-Ballons, abgeschossen von der US-Luftwaffe vor der Küste von Myrtle Beach.
5. Februar 2023: Bergung eines mutmaßlich chinesischen Spionage-Ballons, abgeschossen von der US-Luftwaffe vor der Küste von Myrtle Beach. © Tyler Thompson/US Navy/dpa

Noch ist Chinas Staatschef Xi Jinping auf Kontrolle und Stabilität bedacht . Doch mit zunehmenden Alter und absoluter Machtfülle dürfte die Gefahr deutlich steigen, dass Xis Entscheidungen immer irrationaler und konfliktfreudiger werden. Der Kommentar.

Der Konflikt zwischen den USA und China wurde lange mit Floskeln umschrieben, doch um den Terminus „Kalter Krieg“ haben sich die meisten Experten bislang gewunden. Seit dem Abschuss des chinesischen Spionage-Ballons jedoch gibt es kaum einen Zweifel mehr daran, dass diese Phase nun eingetreten ist.

In Hinblick auf Taiwan kann dieser Kalte Krieg potenziell vollständig eskalieren: Die Regierungen in Peking wie auch in Washington kratzen beide am Status quo und versuchen, ein Machtverhältnis zu verändern, welches über mehrere Jahrzehnte eine vergleichsweise stabile Entwicklung des demokratisch regierten Inselstaates sichergestellt hat.

Dass nun Xi Jinping als De- facto-Alleinherrscher die Volksrepublik China durch dieses geopolitische Minenfeld manövriert, birgt etliche Gefahren. Zwar ist der auf Kontrolle und Stabilität bedachte Xi kein zweiter Putin, doch möglicherweise könnte er sich dahin entwickeln: Mit zunehmenden Alter und absoluter Machtfülle dürfte die Gefahr deutlich steigen, dass Xis Entscheidungen immer irrationaler und konfliktfreudiger werden.

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