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Impfen ist keine Lotterie

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Von: Jan Sternberg

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Rufe nach einer staatlichen Impflotterie werden laut. Doch die hätte Imageschäden zur Folge. Ein Kommentar.

Die Impfkampagne in Deutschland lahmt. Brauchen wir nun auch hierzulande staatliches Glücksspiel wie die Impflotterien in den USA, um all die Skeptischen dazu zu bringen, ihre Oberarme frei zu machen?

Die ersten Politiker wie Saarland-Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) wünschen sich Impfgewinnspiele. Das Deutsche Rote Kreuz in Sachsen fährt mit dem Impfmobil vors Einkaufszentrum und wer sich den Schuss abholt, bekommt einen Zehneurogutschein für die Läden. Sachsen ist Schlusslicht in der Impfkampagne, der Anteil skeptischer Menschen besonders hoch. Da sind ungewöhnliche Aktionen nötiger als anderswo. Impfen als Event, vor dem Fußballstadion oder dem Einkaufszentrum, mit kleiner Gewinnchance, warum nicht? Das ist Imagearbeit, die auf jeden Fall besser funktioniert als die Plakate des Gesundheitsministeriums.

Das Glücksspiel beim Impfen war in den vergangenen Monaten oft ein Geduldsspiel vor überlasteten Telefonhotlines und Buchungsseiten. Wer sich jetzt entscheidet, hat die freie Auswahl. Das muss besser kommuniziert werden.

Eine staatliche Impflotterie aber würde hierzulande sofort die Neiderinnen und Neider auf den Plan rufen. Klagen, Kleinreden, Imageschäden wären die Folgen.

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