Facebook ist wie ein Drogen-Dealer

Facebook verhält sich wie ein Drogen-Dealer, findet unser Autor und fordert die Politik auf aktiv zu werden und für Transparenz zu sorgen.
Erst wurden die Kunden angefixt, indem das Unternehmen ihnen eine perfekte Plattform für die Kommunikation mit anderen Menschen angeboten hat. Nun ist aus Sicht von Facebook-Chef Mark Zuckerberg der richtige Moment gekommen, um die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) zu verändern. Heute treten sie in Kraft.
Widerspruch ist nicht möglich. Wer die Bestimmungen nicht akzeptieren will, kann sich nur abmelden – für Millionen Nutzer ist das unvorstellbar. Dabei haben es die AGB in sich. Sie machen Facebook nämlich zu einem perfekten Instrument zur Überwachung der Nutzer. Das heißt, Facebook-Mitglieder zahlen künftig einen ziemlich hohen Preis, allerdings nicht in Bargeld, sondern in Form digitalisierter, persönlicher Daten.
Wie Facebook diese Daten dann in Dollar ummünzen kann, hat Facebook-Geschäftsführerin Sheryl Sandberg gerade erläutert: Der Konzern habe es geschafft, die Erlöse pro Werbeannonce auf den Facebook-Plattformen massiv zu steigern, weil sie immer zielgenauer bei den Nutzern platziert werden könnten. Mit den neuen AGB kann das noch einmal massiv gesteigert werden.
Deshalb muss die Politik Facebook nun zu mehr Transparenz zwingen. Die Nutzer müssen erfahren können, was mit ihren Daten geschieht. Erst dann können sie ermessen, wie viel diese Daten wert sind. Und dann können sie entscheiden, ob der Preis, den sie für Facebook zahlen, nur sehr hoch oder zu hoch ist.