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Kommentar
Europa sollte nicht streiten
- vonDaniela Vatesschließen
Deutschland und Frankreich sollten so einig wie möglich auftreten, wenn sich in den USA die Macht und China mit Asien-Pazifik-Staaten die globale Wirtschaft neu sortiert. Ein Kommentar.
Viele haben aufgeatmet als klar war, dass in den USA künftig ein anderer Präsident das Sagen haben wird. Vieles ist wieder denkbar. Und dann zerstreiten sich Deutschland und Frankreich über die Sicherheitspolitik. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer greift einen Begriff des französischen Präsidenten Emmanuel Macron auf und spricht von einer „Illusion einer europäischen strategischen Unabhängigkeit“. Macron koffert zurück, das sei „eine Fehlinterpretation der Geschichte“.
Unterschiedliche Interessen und Ideen können befruchtend wirken. Wenn Sprachlosigkeit und Profilierungsdrang hinzu kommen, wird es ungenießbar. Das können sich weder Deutschland und Frankreich leisten, noch die EU. Sie müssen so einig wie möglich auftreten, wenn sich in den USA die Macht neu sortiert. Und wenn gleichzeitig China mit Asien-Pazifik-Staaten die größte Freihandelszone der Welt begründet, durch die sich die globale Wirtschaft neu sortieren wird. Auch auf europäischer Ebene muss man sich absprechen, um etwas zu erreichen – etwa den New Green Deal.