Wer immer „Vielleicht“ und nie „Nein“ sagt, zeigt seinem Gegenüber nicht die Notwendigkeit an, Positionen zu überdenken. Erfrischender als die üblichen diplomatischen Verrenkungen ist eine klare Sprache allemal – und in Staaten, in denen die Opposition unterdrückt wird, hilft es, wenn autokratisch geprägte Regierungsvertreter und auch die Öffentlichkeit von den Staatsgästen ein paar deutliche Worte zu hören bekommen.
Zum Problem wird es, wenn Direktheit vor allem als Markenzeichen gepflegt wird und wenn dabei das Gefühl für Feinheiten und für die Momente verloren geht, in denen Zurückhaltung mehr bringt als das Drauflosstürmen. Baerbock findet die Balance bislang. Das kann gutgehen, solange sie an der Sache orientiert bleibt. Und solange sie nicht abhebt.