Die größte Zumutung
Lehrkräfte fehlen jetzt. Deshalb muss jetzt etwas passieren.

Ein Offenbarungseid der Politik, ein Austragen der Fehler auf dem Rücken der Lehrkräfte – die Kommentare der Lehrkräfteverbände zu den Vorschlägen der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission sind eindeutig. In der Tat, den Lehrkräftemangel beheben werden die am Freitag vorgestellten Maßnahmen nicht.
Aber ist das, was die Kommission vorschlägt, wirklich zum Nachteil der Lehrer:innen? Natürlich, wenn Klassen größer werden, Lehrkräfte abgeordnet werden, um dem ärgsten Mangel zu begegnen, sind das Zumutungen. Pensionäre weiterbeschäftigen, Seiteneinsteiger:innen besser qualifizieren, mehr Verwaltungskräfte und Sozialpädagog:innen an die Schulen holen: Das kann die Arbeitsbedingungen aber auch verbessern.
Und was wären die Alternativen? Es ist müßig anzuführen, dass die Politik beizeiten für mehr Lehrkräfte hätte sorgen sollen. Jetzt fehlen sie, und das wird sich nicht schnell ändern lassen. Die größte Zumutung ist ohnehin eine andere: wenn Schüler und Schülerinnen auf Unterricht verzichten müssen.
Siehe Bericht „Helfen größere Klassen?“