Das alte Spiel der Imperien

Der indopazifische Raum verdient mehr Beachtung: Dort braut sich ein ernster Konflikt zusammen – der zwischen China und westlichen Staaten. Der Kommentar.
Das erste Problem an Aukus – dem Bündnis von USA, Großbritannien und Australien im indopazifischen Raum – ist, dass es viele als Aggression gegenüber China wahrnehmen werden. Das ist insofern gerechtfertigt, als viele glauben, eine Meinung bedürfe keiner Ahnung.
Die Volksrepublik findet auch täglich mehr neue Freunde – egal, wie viele Menschen in Xinjiang im Lager landen, egal, wie sehr Hongkong zu „1984“ wird. Dreistigkeit sticht halt. Das war schon bei Donald Trump so.
Gefährliche Eskalationsspirale
Der Konflikt im Indopazifik ist aber komplex. China weiß, dass sein Boom verpufft, wenn es nicht bald die Weltwirtschaft beherrscht. Dafür braucht es freie Bahn auf den Meeren – 90 Prozent aller Güter der Erde kommen per Schiff. Die Bahnen aber beherrscht der Westen. Wie behilft sich China? Es droht, verdrängt, besetzt, besticht, bedient lustvoll rassistische Klischees. Und der Westen? Der behilft sich mit einem alten Instrument des Imperialismus: der Kanonenbootpolitik, die er zuerst in China ersann. Eskalationsmöglichkeit gibt es da zuhauf. Wie die Geschichte lehrt.