Corona-App: Verlust von Vertrauen wäre fatal
Die Verfolgung von Infektionsketten mit Hilfe einer Corona-App hat nur dann eine Chance, wenn sie das Vertrauen der Bürger hat. Der Kommentar.
- Datensicherung bei Corona-App problematisch
- Jens Spahn sollte IT-Experten zu Rate ziehen
- Corona-App braucht Vertrauen der Bürger
Wenn Donald Trump empfiehlt, Desinfektionsmittel zu injizieren, erkennt fast jeder, dass dieser Vorschlag lebensgefährlich ist. Bei der Corona-App ist es schwerer. Nur IT-Fachleute wissen, wie einfach Missbrauch wird, sobald persönliche Gesundheitsdaten auf einem zentralen Server gehortet werden. Wenn Google, Apple, aber auch die deutschen Experten gegen die ursprüngliche Lösung Einspruch erheben, sind Politiker gut beraten, das ebenso ernst zu nehmen wie den Rat von Virologen.
Corona-App: Kein Vertrauen verspielen
Gesundheitsminister Jens Spahn tat dies nicht, wie er während der Corona-Krise oft eigensinnig entschied: Der CDU-Politiker erkannte die Gefahr durch Covid-19 zu spät, warnte vor Alltagsmasken und schlug bei der App die falsche Richtung ein hin zu zentraler Datenspeicherung. Merkel kassierte wiederholt Spahns Fehler. Die korrigierte App-Lösung könnte akzeptabel sein. Doch wenn die App beim Eindämmen von Corona nur den Hauch einer Chance haben soll, braucht sie das Vertrauen der Bürger. Eine derart große Datensammlung kann allenfalls freiwillig erfolgen.
Von Thomas Kaspar
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