Kostas Papanastasiou ist tot – leidenschaftlicher Lindenstraßen-Wirt

Der Berliner Wirt Kostas Papanastasiou, der in der Lindenstraße Panaiotis Sarikakis hieß, ist mit 84 gestorben.
Wann immer der Weg mit Nicht-Berlinern in die Umgebung des Savignyplatzes führt, ist der Verweis auf das Mondo obligatorisch. Der griechische Schauspieler und Lebenskünstler Kostas Papanastasiou führte dort mit Herzblut das legendäre Lokal in der Grolmannstraße, das in den 70ern zum beliebten Treffpunkt der linken Szene West-Berlins geworden war. Kostas, den alle nur beim Vornamen nannten, und der eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Chansonnier Georges Moustaki aufwies – dessen Lieder er auch sang –, wurde über die Jahre zum charismatischen Wirt. Eine Rolle, die Hans W. Geißendörfer eins zu eins für seine TV-Serie „Lindenstraße“ kopierte, den Standort aber von Berlin nach München verlegte.
Kostas Papanastasiou, in der Serie: Panaiotis Sarikakis, wurde zum geistigen Zentrum der „Lindenstraße“, zusammen mit dem Clochard Harry (Harry Rowohlt) trug er zum anhaltenden Erfolg der Serie bei, die nicht zuletzt dadurch unter Beweis stellte, dass gute Fernsehunterhaltung Typen braucht, deren Script durch das Leben geschrieben wurde.
Im Jahre 2011 gab Kostas Papanastasiou anlässlich seiner Ankunft in Berlin 55 Jahre zuvor ein Konzert im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie, als Schauspieler war er neben dem Engagement in der „Lindenstraße“ in zwei Filmen von Bernhard Wicki aufgetreten: „Die Eroberung der Zitadelle“ und „Das Spinnennetz“.
Aber Rollenwechsel waren seine Sache nicht. Er blieb Kostas, insbesondere auch, als er im Zusammenhang mit der griechischen Staatsschuldenkrise eine anti-griechische Stimmung in Deutschland beklagte. 2012 war er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. Am Sonntag ist er 84-jährig gestorben.