Die Legende einer modernen Sissi: In ihrem Umfeld fiel das paradoxe, manchmal gar paranoide Verhalten der Prinzessin auf, die die Aufmerksamkeit der Presse zwar genoss und doch Angst vor deren Unberechenbarkeit hatte. Nach der Scheidung von Prinz Charles verzichtete sie auf ihren Personenschutz von Scotland Yard. Aus Angst, dass die königliche Familie sowie der britische Geheimdienst ihr nachspionieren könnte, legte sie ihre Sicherheit in die falschen Hände, denen am Ende alles – wie in einem modernen Drama – entgleiten sollte.
Am intensivsten hallt die letzte halbe Stunde des Filmes nach, wo die Realität immer mehr dominiert und auch die nachgestellten Szenen eine poetische Idylle nicht mehr aufrechterhalten können. Besonders emotional wird es, wenn Colin Tebbut (Prinzessin Dianas ehemaliger Chauffeur), und Trevor Rees Jones (Prinzessin Dianas ehemaliger Leibwächter) vor der Kamera sprechen, gefühlvoll zwar, aber ohne, dass es ins Sentimentale abgleitet. In der Darstellung von Prinzessin Diana (würdevoll von Mareile Blendl verkörpert), wird das Gesicht immer nur respektvoll verborgen und nie vollständig gezeigt: Als Hommage einer Frau, der keine Inszenierung so recht gerecht zu werden scheint.
Unter den zahlreichen Untersuchungen versucht der Film einen objektiven Blick auf die Wahrheit, aber es gelingt dabei auch, die zarten Töne zu finden, die das mediale Auftreten von Prinzessin Diana schon zu Lebzeiten geprägt haben: Die Höhen und Tiefen eines zu kurzen Lebens – vereint in einer tragischen Momentaufnahme. (Tina Waldeck)