NDR, Mittwoch, 6. Februar 2019, 23:50 Uhr
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Die Autoren treiben kein Versteckspiel. „Rallye-Fieber“ ist keine dieser Reisereportagen, bei denen das Team auf schönes Wetter wartet, ehe es mit dem Filmen beginnt. Auch hier gibt es schöne Landschaftsbilder, bisweilen augenscheinlich mit der Drohne gefilmt. Aber Fjorde, Wälder und Tundra liegen nicht selten im Regen, die Sonne macht sich rar. Am Nordkap herrscht gar undurchdringlicher Nebel. Die Reisenden können gerade mal den Ausläufer des Meeres erkennen. Die Lösung im technischen Zeitalter: Sie rufen auf dem Handy ein Filmchen auf, das das Nordkap bei klarer Sicht zeigt.
Eine ungewöhnliche Tonart: Lickes und Rieck stehen im Mittelpunkt der Reportage, schonen sich aber kaum. Während die meisten Rallyeteams das nötige Knowhow mitbringen, bezeichnen sich die NDR-Reporter als „Sonntagsfahrer“. Als ihr Fahrzeug in Russland auf unebener Strecke Schaden nimmt, stehen sie ratlos am Straßenrand. Sie haben nicht einmal Werkzeug an Bord. Nur gut, dass ein anderes Team – Peter Drischel und Torsten Voller – umkehrt und technische Hilfe leistet.
Pannen, Stimmungstief, trübe Tage – auch das gehört zu einer solchen Rallye, und die NDR-Reporter machen kein Hehl daraus. Ein erfrischender Unterschied zum vorherrschenden Sonnenschein-Reisejournalismus. Unterhaltsam ist der Beitrag dennoch, und er kitzelt trotz allem die Entdeckerlust. Man weiß ja jetzt, was einen gegebenenfalls erwartet.