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Studien

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Von: Sylvia Staude

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April 23, 2023, Srinagar, Kashmir, India: TheDie Venus hätte sicher Verständnis, wenn es auf dem Mond ein bisschen voller werden sollte.crescent moon along with Venus during a rare conjunction in Srinagar. Srin
Die Venus (unten) hätte sicher Verständnis, wenn es auf dem Mond (oben) ein bisschen voller werden sollte. © Saqib Majeed/Imago

Was passiert eigentlich, wenn acht Weltraumtouristinnen und Weltraumtouristen ins All fliegen? Die Wissenschaft hat es herausgefunden.

In all dem Katastrophen-Kuddelmuddel, in dem die einen Wissenschaftlerinnen neue Impfstoffe entwickeln, die anderen Wissenschaftler über Methoden zur CO2-Versenkung unterm Meer arbeiten, freut es, wenn sich Forschergruppen auch mit den wirklich wichtigen Dingen des Lebens beschäftigen.

Zum Beispiel: „Sex in Space: Consideration of uncontrolled human conception in emerging space tourism“. Neun Menschen haben sich mit der unkontrollierten Vermehrung beim Weltraumflug beschäftigt, neun Namen stehen über der Studie, und selbst das Times mager muss einsehen: Man stelle sich vor, acht Weltraumtouristinnen und -touristen steigen auf der Erde in die Rakete/Kapsel, ein Dutzend Homo sapiens steigen auf dem Mond/dem Mars/der Venus aus. Und bei wachsender menschlicher Nähe sowie einem sehr langen Flug kommt womöglich noch eine Enkelgeneration dazu – was für ein Schlamassel, was für ein Gedränge. Obwohl speziell die Venus dafür Verständnis haben müsste.

Apropos Venus und Achtung, von Schnupfen Geplagte: Ein Orgasmus lässt die Nasenschleimhaut abschwellen. Mehr finanzielle Ungerechtigkeit bedeutet mehr Küsse (Forschungsergebnis: in Ländern mit größerer Einkommensungleichheit küssen Menschen öfter ihren Partner/ihre Partnerin) – und vermutlich mehr Schnupfen. Außerdem: Je mehr Übergewicht die Politiker (ja, wir meinen Männer) eines Landes haben, desto mehr Korruption herrscht dort. Bereits erforscht wurde auch, warum Fußgänger und -innen nicht viel öfter zusammenstoßen. Während ein anderes Team wissen wollte, warum Passanten und Passantinnen so oft zusammenstoßen.

Zu passenden Forschungsergebnissen kann auch greifen, wer Kakerlaken auf seinem U-Boot hat, Nierensteine im Körper (Lösung: Achterbahn fahren), ein Nashorn transportieren muss oder mit Krokodilen lebt – Letzteres fördert offenbar das Verlangen nach Glücksspielen. Wer dazu neigt, Kaffee zu verschütten, kann nachlesen, dass er den Becher besser von oben hält und rückwärts geht. (Warum bloß zweifeln wir diese doch bestimmt topseriöse Studie an?) Allerdings kann es mit Forschungsstudien so ähnlich laufen wie mit Gebrauchsanweisungen: Besonders bei komplexen Geräten wird sie von den meisten Menschen nicht gelesen.

Aber apropos lesen: eine Doppelblindstudie, beauftragt von Ihrem Times mager, ergab, dass Zeitungsleserinnen und -leser nicht nur klüger sind, sondern auch schöner und schlanker. Beim Zufußgehen stoßen sie nicht so oft mit anderen zusammen und verschütten ihren Kaffee auch dann nicht, wenn sie rückwärts gehen.

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