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Auf Fahrt

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Von: Sylvia Staude

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Eine S-Bahn der Deutschen Bahn fährt im Regionalverkehr zwischen Hannover und Hameln
Eine S-Bahn der Deutschen Bahn fährt im Regionalverkehr zwischen Hannover und Hameln vorbei an der Ortschaft Lüdersen. © Julian Stratenschulte/dpa

In diesen Tagen fahren viele Menschen mit der Bahn. Über Aus- und Umstiege und einiges mehr.

Wenigstens die Klimaanlage funktioniert.“ – „Aber guck mal raus, die mit den Fahrrädern können es doch vergessen. Haben die sich denn nicht vorher informiert?“ – „Wir haben Sitzplätze, das ist doch was, und wir gehen jedenfalls da nicht mehr weg.“

„Liebe Reisende, bitte beachten Sie, dieser Zug hält heute nicht in L. Mitte.“

„Vielleicht hält er stattdessen anderswo, vielleicht ja auf Sylt?“ (Kichern) „Wir müssen eh durchfahren, da kommen wir heut’ nicht mehr raus.“ (mehr Heiterkeit)

„Liebe Fahrgäste, Sie kennen das Spiel: Wir müssen noch auf den Gegenzug warten. Wenn er durch ist, können wir unsere Fahrt fortsetzen.“

„Was meinen Sie, wenn ich jetzt da beim Zugführer anklopfe, lässt er mich dann vorne aussteigen?“ (Gelächter)

„Wir sollten jetzt eigentlich schon in S. sein.“ – „Mindestens in S.“

„Wie viel Verspätung haben wir nochmal?“ – „Alt und gebrechlich möchte ich in Zeiten des Neun-Euro-Tickets nicht sein, wirklich nicht.“ – „Aber wenigstens die Klimaanlage funktioniert.“

„Wie viel Zeit haben wir nochmal zum Umsteigen? Und wie viel Verspätung? Wird das reichen? Sollen wir schon mal versuchen, nach vorne zu gehen? Das schaffen wir doch sonst nie.“ – „Das schaffen wir eh nicht mehr, lass uns gleich den nächsten Zug anpeilen.“ – „Der nächste wird noch viel voller sein, ich sag’s dir.“ – „An welches Gleis müssen wir nochmal?“ – „Guck mal, die da draußen sind gerade nach vorne gelaufen, jetzt laufen sie wieder zurück. Meinst du, die passen noch rein?“ – „Nee. Gut auf jeden Fall, dass wir sitzen.“ – „Sollen wir nicht lieber schon nach vorne gehen, damit wir unseren Anschluss noch bekommen?“ – „Hat doch eh keinen Sinn, wir werden unseren Anschluss so oder so nicht bekommen.“

„Liebe Reisende, bitte beachten Sie: Wegen einer technischen Störung mussten wir außerplanmäßig halten. Wenn die technische Störung behoben ist, können wir unsere Fahrt fortsetzen.“

„Mein Bedarf an technischen Störungen ist gedeckt.“ – „Ich hab dir doch gesagt, dass wir unseren Anschlusszug nicht schaffen. Guck doch gleich mal nach, mit welchem Zug wir als nächstes fahren können. Da muss es doch einen geben eine Stunde später.“ – „Ich hab doch schon nachgeguckt, schon längst. Ich hab dir gleich gesagt, wir sollen den Zug eine Stunde später nehmen. Aber du hörst mir nicht zu. Bei der Hitze will ich nicht auch noch rennen.“ – „Ohne diese letzte Störung hätte es doch geklappt. – „Was meinst du, was diesmal kaputt ist?“ – „Bei der Bahn? Da ist inzwischen alles kaputt. Alles.“

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