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Ben, der Drachentöter

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Ben, der Drachentöter
Ben, der Drachentöter © Oetinger Verlag

Heute ist der Drachentöter wieder unterwegs. Aber er heißt nicht Siegfried, sondern Ben. Ben hat strubbelige Haare und eine vorwitzige Nase. Außerdem hat er

Von JUTTA STÖSSINGER

Heute ist der Drachentöter wieder unterwegs. Aber er heißt nicht Siegfried, sondern Ben. Ben hat strubbelige Haare und eine vorwitzige Nase. Außerdem hat er am ganzen Körper (aufgemalte) Narben, weil er Tag für Tag gegen Fleisch fressende Monster, schimmelige Geister und Schleim spuckende Ungeheuer kämpfen muss.

Ben ist der wildeste Kerl von allen, schmeißt die Ungeheuer vom Balkon, schüchtert die Monster mit seinem Gummimesser ein, zerfetzt die Geister und spült sie ins Klo. In Wahrheit, würde Ben, der Drachentöter, sagen, in Wahrheit kämpft er gar nicht aus Kraftmeierei, sondern um seine große Schwester Anna zu beschützen. Anna nämlich pflückt am liebsten in aller Stille im lauschigen Garten Löwenzahnblätter für die Meerschweinchen oder zeichnet beim milden Schein der Schreibtischlampe Pferdebilder in ihr Tagebuch.

Ach, Anna! Sie ahnt ja nicht, von welchen Gefahren sie umgeben ist, von Bären und Wölfen, von Gespenstern und Mädchen raubenden Einbrechern. Gut, dass Ben da ist und allen zeigt, was eine Harke ist. Nur nachts, wenn die Finsternis ihr rußschwarzes Gesicht offenbart und 1000 Kneifkäfer in der Heizung knacken, schleicht Ben manchmal ins Bett seiner Schwester, und sie nimmt ihn in den Arm, und alles ist gut. Und alles in diesem Bilderbuch über Angst und Größenwahn (und komische Rollen) ist so wunderbar frech illustriert und so ironisch beschrieben, dass nicht nur kleine Draufgänger, sondern auch große Möchtegerne sich wiedererkennen und ihr Vergnügen haben.

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