Julius H. Schoeps Mendelssoh-Buch Liest sich streckenweise wie ein verschwenderisches Name dropping: Eine Familien-Biografie eben ein schwer zu umreißendes und anspruchsvolles Gebilde.
Die Finanzkrise hat ein Bedürfnis hervorgebracht, sich Haltungen und Begriffen wie Demut und Anstand zu vergewissern. Wolfgang Engler kommt dem mit einer Studie zur Aufrichtigkeit nach. Von Harry Nutt
Psychologischer Realismus, atmosphärisch dichte Beschreibungen, Treffsicherheit - all das findet sich in den zwölf neuen Erzählungen "Der Morgen nach dem großen Feuer" von Maeve Brennan (1917 -1993).
Jetzt mal ehrlich: Dreht sich das Leben von Teenagern wirklich fast nur um Jungs, bzw. Mädchen? Wenn das so ist, wäre das Buch der Amerikanerin E. Lockhart voll aus dem Leben gegriffen.
Michael Palin wurde als Mitglied von Monty Python bekannt. Aber es gibt auch den Reise-Schriftsteller Palin, der macht kaum Scherze. Man sollte also keine falschen Erwartungen haben an sein jüngstes …
Ein Geschichtsroman ist der dritte und wiederum grandiose Roman von Thomas Stangl nicht. "Was kommt" ist ein zeitkritischer Roman, der das Wien vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs untersucht.
Arbeitslose Inder werden zu Versuchskaninchen der Pharmaindustrie, weil sie keine Alternative haben: In Rajans "Biokapitalismus" wird Foucaults Begriff der "Biopolitik" konkret und produktiv …
Ein stalinsches Lager zu überleben, wie Warlam Schalamow, ist das eine, darüber zu schreiben, das andere. Die angehaltene Zeit des Schreckens verstärkt Schalamow durch äußerste Lakonie, Askese im Ton.
Michael Connellys neuer Bosch-Krimi "Echo Park": Bereits zum zwölften Mal lässt Michael Connelly in "Echo Park" den querschädeligen, nicht gerade zart besaiteten Hieronymus Bosch, kurz Harry, …
Uwe Timm beendete die 49. Runde der Poetikvorlesungen - und damit auch die Tradition, dass sie im Hörsaal VI der Frankfurter Goethe-Uni gehalten werden. Von Judith von Sternburg
In "Die artige Kunst" huldigt A.R. Liebling liebevoll-unsentimental der klassischen Ära des Boxsports. Liebling (1904-1963) war ein US-Journalist, der seit 1935 für den New Yorker schrieb. Von Yaak …
"Hansers Sozialgeschichte der Literatur" schließt mit Nationalsozialismus und Exil ab. Das umfangreiche Literaturverzeichnis ist beinahe unbrauchbar. Dennoch ist der Band das Beste, was es zum Thema …
"Der wahre Krieg kommt nie in die Bücher" sagte Walt Whitman. Dieser Satz ist mehr Motivation als Leitmotiv von Joseph O'Connors neuem Roman "Wo die Helden schlafen". Von Ulrich Sonnenschein
Ist es um die Zukunft der Sexualität schlecht bestellt? Die Mehrheitsmeinung sagt ja. Der Sammelband "Postsexualität. Zur Transformation des Begehrens" vermisst das Terrain. Von Manfred Clemenz
Zu Eleonara Hummels Fortsetzung ihres Debuts "Die Fische von Berlin" schreibt Insa Wilke, das Problem sei, dass der Zug schon abgefahren war - und gibt daher Bahnchef Grube einige Anregungen.
Tragödie in Familien-Fotos: In "Der Regen, bevor er fällt" wagt sich Jonathan Coe in das Hohheitsgebiet der Frauenromane. Nicht therapeutisch ist die Erzählung, sondern ökonomisch und raffiniert …
Wegen der Fülle an Krimis hat man manchmal das Gefühl: Alles, einfach alles ist schon geschrieben. Doch Christian Pernath ist einer eine neue Perspektive findet wie in "Ein Morgen wie jeder andere".
Aus diesem Buch lässt sich viel lernen über das Meer und seine Bewohner, denn Sven hat einen Freund, der Delphin-Fan ist und alles über diese Tiere weiß: "Zauberfisch" vom Kinderliedermacher Frederik …