Oberflächlich gesehen zog Kundera, als er 1975 nach Frankreich ausreiste, das große Los. Er wurde Professor, seine Bücher waren erfolgreich - doch bezahlte er das mit einer Gefühlsspaltung. Von …
Comiczeichner Moser führt sein Psycholexikon der Launen und Befindlichkeiten fort: Band Drei hat sich dem Stein des Anstoßes - Alltagsratgebern - mehr genähert als ihm lieb sein sollte. Von Katrin …
Die derzeitige Globalisierungswelle hat ihren Zenit überschritten. Es wird wieder zu einer stärkeren Regionalisierung kommen, sagen die US-Experten Greenwald und Kahn. Von Arno Widmann
Was begreift ein Kind? Die Verletzungen werden weitergegeben, so oder so. Die Shoah ist immer gegenwärtig. Lizzie Doron erzählt nüchtern und ergreifend von einer Kindheit in Israel. Von Sabine Peters
Am 11. November 2009 wird Enzensberger 80 Jahre alt. Im Deutschen Literaturarchiv in Marbach feierte man seinen Geburtstag schon jetzt mit einem dreitägigen Symposion. Von Rolf Spinnler
Keine Spur von Ebenbildlichkeit: Der Theologe Friedrich Wilhelm Graf zeigt auf, wozu die Menschen die Götter missbrauchen - und geht auch mit seiner eigenen Zunft hart ins Gericht. Von Rudolf Walther
Das Ende der DDR bedauern nur wenige. Aber dass das "Leseland" und die "Buchstadt Leipzig" mit- verschwunden sind, ist ein harter Schlag für das kulturelle Selbstbewusstsein im Osten. Von Jörg Plath
Die ideologische Brille ist längst beschlagen, setzt sie endlich ab: Weshalb die Frage "Was bleibt von der Literatur der DDR?" den Punkt nicht trifft. Von Insa Wilke
Er war schwul und depressiv. Und mit seinem aufgeschlossenem Konservatismus war er seiner Zeit voraus. Am 27. März wäre Golo Mann 100 Jahre alt geworden. Ein Portät. Von Harry Nutt
Wie nähert man sich schreibend dem Freitod eines nahestehenden Menschen? "Vielleicht. Es scheint. Ich nehme an." Julia Schochs Ich-Erzählerin wiederholt diese Satzanfänge wie ein Mantra. Von Katrin …
Enzo Traverso hat sich auf die Suche nach dem "europäischen Bürgerkrieg" zwischen 1914 und 1945 begeben: Dabei setzt er zunächst den Historiker Ernst Nolte einer Attacke aus. Von Ralf Hanselle
König aller Geheimniskrämer und Mystagogen: Vor 40 Jahren starb B. Traven. Wer ist der Autor, der als deutscher Anarchist nach Mexiko ging und dort seinen europäischen Blick verlor? Von Wilfried F. …
"Wir haben zusammen gelebt, wir sterben zusammen. Wir haben euch sehr geliebt. Mami." Lapidarer kann kein Abschiedsbrief sein. Johanna Adorján spürt mit Feingefühl dem Liebespakt ihrer Großeltern …
"Liberté, égalité, fraternité, mais pas dans les cités" skandierten 2005 aufständische Jugendliche in Paris. Der Soziologe Robert Castel erklärt in seinem Buch, warum Banlieus Abschiebungsräume sind.
In Nicholson Bakers Buch "Menschenrauch" wird der Zweite Weltkrieg zur Freakshow. Die einzigen, so seine These, die das Gute taten, waren britische und amerikanische Pazifisten. Von Michael Rutschky
Neu übersetzt: Melvilles "Billy Budd" und die großen Erzählungen. Am bekanntesten die vom Lohnschreiber Bartleby. Dessen stereotypes "I would prefer not to" heißt jetzt "Es ist mir eigentlich nicht …
Napoleon hat seine Zeit beherrscht und fasziniert wie nur wenige andere. Goethe gehörte zu seinen Verehrern. Die Begegnung der beiden stellt Gustav Seibt in einem außerordentlich gelungenen Buch dar.
Frankfurt ist als Verlagsstandort mittlerweile nicht nur veraltet, sondern auch geistesgelähmt. Deshalb ergreift Suhrkamp also die Chancen der Hauptstadt. Doch wie fühlt sich der Suhrkamp-Autor dabei?
Stalin wird in Russland wieder populär gemacht. Der Putinsche Ansatz, Russlands Größe zu erneuern, macht die Revision möglich und setzt das Verschweigen der