1. Startseite
  2. Kultur

Ex-Bild-Chef Julian Reichelt kündigt Rückkehr „mit etwas Neuem“ an

Erstellt:

Von: Lukas Zigo

Kommentare

Der wegen mutmaßlichen Machtmissbrauchs entlassene Ex-Bild-Chef Julian Reichelt will mit seiner eigenen Plattform zurückkommen – und eine Marktlücke schließen.

Frankfurt am Main – Nach dem Trubel um seine Entlassung im Oktober 2021 war es kurzzeitig etwas ruhiger geworden um den ehemaligen Bild-Chef Julian Reichelt. Nun hat er seine Rückkehr angekündigt - und zwar mit seiner eigenen Plattform. Aktuell arbeite er mit „sehr vielen, sehr spannenden jungen Kolleginnen und Kollegen“ an „etwas Neuem“, sagte Reichelt am Sonntagabend im österreichischen Fernsehsender Servus TV.

Reichelt zufolge sei Journalismus, der nach den Fakten suche und sage, „was ist“, eine Marktlücke geworden, die er helfen wolle zu schießen. Er wies Spekulationen über einen Wechsel zu Servus TV als frei erfunden zurück. Nach Vorwürfen des Machtmissbrauchs und einer unzureichenden Trennung von Beruflichem und Privatem hatte der Axel-Springer-Verlag den 41-Jährigen mit sofortiger Wirkung entlassen.

Ex-Bild-Chef Julian Reichelt
Der frühere Bild-Chefredakteur Julian Reichelt ist in der Talkrunde „Links. Rechts. Mitte - Das Duell der Meinungsmacher“ im österreichischen Fernsehsender Servus TV zu Gast. © Tobias Steinmaurer/dpa

Ex-Bild-Chef Julian Reichelt: Vorwürfe seien „perfider, erfundener Quatsch“

Auch zu den Vorwürfen gegen seine Person äußerte sich Reichelt bei Servus TV. Die Vorwürfe seien „perfider, erfundener Quatsch“. Die Entscheidung, ihn zu entlassen, sei in einem politischen Klima getroffen worden, „in dem man dankbar ist dafür, wenn kritische Stimmen verstummen“. Weiter sprach er von einer Zeit „voll mit Cancel Culutre und Woke-Wahnsinn“. Bei Bild habe er mit „absolut herausragenden Frauen“ zusammengearbeitet und dazu beigetragen, im Unternehmen Frauenkarrieren zu ermöglichen, die vorher „leider und fälschlich“ nicht möglich gewesen seien, betonte der ehemalige Chefredakteur. Deswegen habe die Bild heute so viele herausragende weibliche Führungskräfte.

Die Trennung von Reichelt im vergangenen Oktober hatte Springer damit begründet, dass dieser nach Abschluss eines Compliance-Verfahrens im Frühjahr 2021 Privates und Berufliches weiterhin nicht klar getrennt und dem Vorstand darüber die Unwahrheit gesagt habe. Seit Anfang März 2021 standen Vorwürfe des Machtmissbrauchs im Raum.

Vorwürfe gegen Bild-Chefredakteur: Halbes dutzend Vorfälle in den vergangenen Jahren

Wie der Spiegel damals berichtete, hätten rund ein halbes Dutzend Mitarbeiterinnen dem Medienhaus Vorfälle aus den vergangenen Jahren angezeigt. Im Dezember 2021 sagte Reichelt in einem Interview mit Zeit-online, er habe nichts zu verbergen, und bestritt, den Axel-Springer-Vorstand belogen zu haben. (lz/epd)

Auch interessant

Kommentare