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Doja Cat „Planet Her“: Etwas über Sex murmeln

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Von: Nadja Dilger

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Doja Cat tritt 2021 bei den iHeartRadio Music Awards auf.
Doja Cat tritt 2021 bei den iHeartRadio Music Awards auf. © Getty Images via AFP

Die Rapperin und Sängerin Doja Cat hat mit „Planet Her“ ihr drittes Album veröffentlicht.

Sterne, Sonnen und die Weiten des Universums sind derzeit wohl beliebte Themen in der Popmusik. Zuletzt hatte sich Lady Gaga auf dem fiktiven Planeten „Chromatica“ ausgetobt und bildlich wie musikalisch Merkmale gesucht, die ihre Reise ins All besonders kenntlich machen. Sei es mit pinkfarbenen Kriegern in Musikvideos oder mit „Hey-Ya-Hey“-Kampflauten zu galaktischen Dance-Beats.

Und nun folgt, mehr als ein Jahr später, die US-amerikanische Rapperin und Sängerin Amalaratna Zandile Dlamini, besser bekannt als Doja Cat. Sie gehört mit Nicki Minaj, Megan Thee Stallion und Cardi B zur Frauen-Riege im US-Hip-Hop, die sich nicht zu fein ist, wie Kollegen zu reimen und wie Kolleginnen zu singen. Diese Mischung, die oft in Rap mit R & B und verschiedenen Popströmungen mündet, brachte ihnen vor allem in den sozialen Medien Aufmerksamkeit ein. Provokantes Auftreten und sexy Outfits trugen dazu bei. Blickt man auf weltweite Charts und Auszeichnungen, so müssen sich nicht wenige Rapper hinter ihnen einreihen.

Ein richtiger Ohrwurm

Das Album:

Doja Cat: Planet Her. Kemosabe Records/RCA Records/Sony.

Die 25-jährige Doja Cat, die 2014 erstmals mit der EP „Purrr!“ auftauchte, hat mehrere American Music Awards gewonnen. 2020 wurde sie „New Artist of the Year“. Das war das Jahr, in dem ihre Single „Say So“ zum meistverkauften Song des Jahres avancierte. Der Disco-Track lehnt mit einer zippenden Gitarre an Chics „Good Times“ an, zu der Doja Cat etwas über Sex murmelt. Einmal gehört, geht er nie wieder aus dem Ohr. Auch die anderen Tracks aus dem Album „Hot Pink“ hatten es in sich. Man denke nur an das nostalgisch angehauchte „Motive“, das sie mit Ariana Grande auf deren Album sang.

Dass sie sich nun mit „Planet Her“ wie Lady Gaga auf dem Weg ins All oder eine Art Sonnensystem ihrer selbst wähnt, ist da nur folgerichtig. Spätestens mit „Say So“ hat sie deutlich Spuren im Pop-Universum hinterlassen.

Doch anders als Lady Gaga hält sich Doja Cat nicht wirklich an das galaktische Konzept. Immer wieder geht es auf „Planet Her“ ums Frausein, aber nicht wesentlich anders als auf den vorangegangenen Werken. Liebe, Sex und Verlangen spielen wie eh und je eine eher irdische Rolle. Das musikalische Gerüst setzt sich wie immer aus Pop, Dance, Hip-Hop, R & B und sogar Reggae zusammen.

In dem Opener „Woman“ klingt Doja Cat ein wenig wie Rihanna auf ihrem „Music of the Sun“-Trip. „Kiss Me More“ mit Sängerin SZA erinnert an Olivia Newton-Johns „Physical“, das im dazugehörigen Musikvideo in einem fiktiven pinkfarbenen L. A. zu spielen scheint. Die R & B-Ballade „You Right“ mit The Weeknd funktioniert hingegen ohne Vergleiche. „I got a man, but I want you“ singt sie hier zärtlich wieder und wieder, bis sie schließlich ächzt: „Du hattest recht, ich habe jemanden, aber will dich.“

„You Right“ ist unter den 14 Stücken das eingängigste, was vor allem an der Stimmvariation von Doja Cat liegt. Mit 14 Millionen Klicks innerhalb von zwei Tagen für das YouTube-Video von „You Right“ scheint Doja Cat auf dem besten Weg zum nächsten Erfolgsplaneten sein.

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