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Wie anderswo der Protest aussieht

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Von: Daniel Roßbach

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Klimaaktivisten der «Letzten Generation» stehen bei einer Protestaktion im Trevi-Brunnen.
Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ stehen bei einer Protestaktion im Trevi-Brunnen. © Mauro Scrobogna/dpa

Die Klima-Bewegung steht auch in anderen Ländern unter Druck.

In anderen europäischen Ländern gibt es Klimaprotest-Aktivist:innen, die mit ähnlichen Taktiken arbeiten wie die „Letzte Generation“ in Deutschland. Und es gibt ähnliche staatliche und juristische Reaktionen wie bisher hierzulande darauf. Eine Strafverfolgung der Bewegung insgesamt oder ganzer Gruppen ist aber ein Novum.

So wurden in England im April Aktivisten der Gruppe „Just Stop Oil“ zu Haftstrafen von mehr als zweieinhalb Jahren Dauer verurteilt, weil sie in der Nähe von London eine Brücke über die Themse blockiert hatten. Die konservative Regierung im Vereinigten Königreich hat außerdem Gesetze verabschiedet, mit denen Demonstrationen und Proteste erschwert und öfter juristisch geahndet werden können.

Ebenfalls in London haben Klima-Aktivist:innen am Dienstag die jährliche Aktionärsversammlung des fossilen Energieunternehmens Shell gestört. Ähnliche Szenen gab es vor einigen Wochen bei der Hauptversammlung der VW-Gruppe. Während die Shell-Hauptversammlung durch den Protest für eine Stunde unterbrochen wurde, forderten auch Anteilseigner des Unternehmens mehr Investitionen in dessen post-fossile Transformation.

SUVs „entwaffnen“

Anderenorts haben Mitglieder der Klimaschutz-Bewegung immer wieder Kunstwerke und Denkmäler mit Farbe besprüht, sich an ihnen festgeklebt oder Sportveranstaltungen mit Protesteinlagen unterbrochen. So etwa zuletzt in Rom, wo die italienische „Letzte Generation“ das Wasser im berühmten und vielbesuchten Trevi-Brunnen schwarz färbte. Auch Italiens rechte Regierung hat verschärfte Sanktionen für die Aktionen mit hohen Geldstrafen und strafrechtlichen Mitteln angekündigt.

Die Gruppe „Tyre Extinguishers“ (Reifen-Auslasser) beansprucht Aktionen in verschiedenen Ländern für sich, bei denen die Luft aus den Reifen von SUV-Autos gelassen wird. Im November verkündete die Gruppe, verteilt über Europa und einzelne Orte in den USA in einer Nacht 900 Stadt-Geländewagen lahmgelegt zu haben, indem sie die Luft aus den Reifenventilen der Wagen ließen.

Die sieht die Gruppe als gefährlichen klimaschädlichen Luxus, weshalb die Fahrzeuge „gesichert“ oder entwaffnet werden müssten. Aktionen der Gruppe gab es ihren Angaben zufolge auch in mehreren Städten in Deutschland, etwa Berlin, Essen und Wuppertal.

In Genf haben am Mittwoch Aktivist:innen von Greenpeace für etwa eine Stunde den Flughafen blockiert, um gegen eine Messe für Business-Jets zu protestieren.

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