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„Die Preispolitik grenzt an ein Abzockkartell“

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Von: Steven Geyer

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Die Linke kritisiert die teils massiven Preiserhöhungen vieler Stromversorger.

Obwohl sich die Großhandelspreise an der Strombörse wieder auf Vorkriegsniveau befinden, erhöhen viele Versorgungsunternehmen massiv die Strompreise für die Endverbraucher:innen – und machen dafür exorbitante angebliche Beschaffungskosten geltend. So zeigen Daten, die die Linksfraktion im Bundestag gesammelt hat und die dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) vorliegen, Erhöhungen von mehr als 240 Prozent gegenüber dem Herbst 2021 vor Beginn des Ukraine-Krieges.

Der ostdeutsche Versorger „enviaM“ beziffert in aktuellen Rechnungen an die Stromverbraucher:innen zum Beispiel einen Anstieg der Strombeschaffungskosten von 8,28 Cent auf 28,62 Cent pro Kilowattstunde (kWh), ein Plus von 246 Prozent. Auch das Unternehmen Eon verschickte Preiserhöhungen für die Tarife von März, in denen Beschaffungskosten künftig mit 35,6 Cent pro kWh ausgewiesen werden, nach 3,8 Cent/kWh im September 2021.

Laut Statistischem Bundesamt haben sich die Großhandelspreise für Strom nach ihren starken Ausschlägen im Sommer 2022 inzwischen wieder auf dem Niveau des Sommers 2021 normalisiert. Derzeit sind sie weiter rückläufig.

Scharfe Kritik an dem Vorgehen kommt von der Linksfraktion. „Die Preispolitik der Energieversorger grenzt an ein Abzockkartell, für das die Bundesregierung den Boden bereitet hat: Jeder kann machen, was er will, lautet die Devise“, sagte der Leipziger Bundestagsabgeordnete Sören Pellmann. „Wir brauchen konsequente staatliche Preiskontrollen“, forderte er.

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