Bundestagswahl: Es gibt noch immer zu viele Barrieren
Der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung fordert, Menschen mit Behinderung noch besser bei Stimmabgabe und Kandidaturen zu unterstützen.
Der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, Jürgen Dusel, fordert mit Blick auf die Bundestagswahl am 26. September umfassende Barrierefreiheit in den Wahllokalen. „Zwar sind viele Wahllokale beispielsweise für Rollstuhlfahrer zugänglich, damit sind sie aber noch lange nicht für alle Menschen mit Behinderungen barrierefrei“, sagte Dusel dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Alle Sehbehinderten müssen Wahlschablonen und alle tauben Menschen sollten durch Gebärdensprachdolmetscher Unterstützung erhalten.“ Die Politik solle Menschen mit Behinderungen nicht auf die Briefwahl abschieben. „Wer ins Wahllokal gehen will, sollte darin vom Staat unterstützt werden.“
Dusel zufolge ist die Bundestagswahl 2021 fairer als die vergangene. „Mehr als 85 000 unter Betreuung stehende Menschen, die bei der letzten Bundestagswahl pauschal vom Wahlrecht ausgeschlossen waren, dürfen jetzt wählen“, sagte er. „Gleichwohl sind wir von einer gleichberechtigten Wahl für alle Personen mit Behinderungen weit entfernt. In Deutschland leben 13 Millionen Menschen mit Beeinträchtigungen, sie haben immer noch Schwierigkeiten, ihre Stimme abzugeben.“ Auch was mögliche Wahlkandidaturen von Menschen mit Behinderungen angehe, gebe es in Deutschland zu viele Hürden. am