Stich-Attacke in Kassel: Polizei vermutet rassistisches Tatmotiv - Ermittlungen laufen

Die Attacke auf einen Minicar-Fahrer vor einem Club in Kassel könnte einen rassistischen Hintergrund haben.
- Angriff auf Minicar-Fahrer in Kassel
- Polizei ermittelt in Richtung eines rassistischen Tatmotivs
- Täter hat Opfer am frühen Sonntagmorgen in den Hals gestochen
Kassel - Nachdem ein Unbekannter in der Nacht zum vergangenen Sonntag (21. Juni, 2020) in Kassel einem Minicar-Fahrer in den Hals gestochen hat, ermittelt die Polizei auch in Richtung eines möglichen rassistischen Tatmotivs. Man ermittele in alle Richtungen, schließe aber auch einen „fremdenfeindlichen Hintergrund“ nicht aus, sagte ein Polizeisprecher der Frankfurter Rundschau* auf Anfrage. Aus ermittlungstaktischen Gründen wollte der Sprecher zunächst keine weiteren Details nennen.
Messerangriff in Kassel: Minicar-Fahrer wird auf Friedrich-Ebert-Straße angegriffen
Nach Polizeiangaben hatte der 47-jährige Minicar-Fahrer am frühen Sonntagmorgen gegen 4.30 Uhr vor einem Club in der Friedrich-Ebert-Straße einen etwa 30 bis 35 Jahre alten Fahrgast aufgenommen. An seinem Ziel in der Knutzenstraße in der Kasseler Nordstadt hatte der Mann zunächst den Fahrpreis bezahlt, dem Fahrer dann aber unvermittelt mit einem spitzen Gegenstand in den Hals gestochen.
Der 47-Jährige wurde erheblich verletzt, konnte sich aber noch selbst in ein nahegelegenes Krankenhaus begeben. Der Täter floh zu Fuß in Richtung der Fiedlerstraße. Er soll 1,75 bis 1,80 Meter groß, blond und von normaler bis kräftiger Statur sein.
Messerangriff in Kassel: Täter könnte einen rassistisches Motiv gehabt haben
Die Polizei ermittelt wegen eines versuchten Tötungsdeliktes und gefährlicher Körperverletzung und sucht dringend nach Augenzeugen. Insbesondere suchen die Ermittler nach zwei Männern, die dem Täter direkt entgegengekommen sein sollen, bevor dieser vor dem Club in das Minicar einstieg.
Dass die Tat einen rassistischen Hintergrund haben könnte, wurde nur durch einen Bericht des Kasseler Online-Magazins „Die Dezentrale“ bekannt. Die Webseite hatte unter Berufung auf den Betreiber des Minicar-Unternehmens berichtet, der Täter habe bei seinem unvermittelten Angriff „Scheiß Ausländer“ und „Geldwäscher“ gerufen. In den Pressemitteilungen der Polizei zu dem Fall hatte davon nichts gestanden. (Von Hanning Voigts) *fr.de ist Teil es bundesweiten Ippen-Redaktionsnetzwerks
Messerangriff in Kassel: Kriminalpolizei Kassel ermittelt und sucht nach Zeugen
Die Kriminalpolizei Kassel befasst sich mit den weiteren Ermittlungen wegen des Verdachts eines versuchten Tötungsdelikts und gefährlicher Körperverletzung. Daher sucht die Kripo nun dringend nach Zeugen und hat dazu folgende Fragen:
- Wer hat sich in der Nacht zum Sonntag (21.06.2020), etwa gegen 4.30 Uhr, auf der Friedrich-Ebert-Straße, im Bereich des Clubs und der Bars zwischen Westendstraße und Annastraße, aufgehalten?
- Wer hat möglicherweise Beobachtungen im Zusammenhang mit der Attacke im Bereich Knutzenstraße / Fraunhoferstraße oder der anschließenden Flucht des Täters in Richtung Fiedlerstraße gemacht?
- Hinweise nimmt die Polizei Kassel unter der Telefonnummer 0561 9100 entgegen.