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Streik an der A5: Gewerkschaft fordert Lkw-Fahrer zum Hupen auf

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Von: Erik Scharf

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Der Streik an der A5 geht weiter. Nun ruft die Gewerkschaft Verdi zu einer ungewöhnlichen Aktion auf. Vorbeifahrende Lkw-Fahrer sollen hupen.

Weiterstadt – Der Streik der ausländischen Lkw-Fahrer an der A5 bei Gräfenhausen schlägt weiter hohe Wellen. Georgische und usbekische Fahrer hatten vor drei Wochen an der Raststätte in Südhessen ihre Arbeit niedergelegt, weil sie nach eigenen Angaben sieben Wochen lang keine Löhne gezahlt bekommen hatten.

Eine Welle der Solidarität mit den streikenden Lkw-Fahrern breitete sich seither an der A5 aus. Nun rief die Gewerkschaft Verdi zu einer weiteren Aktion am Dienstag (18. April) auf. „Alle Kraftfahrer*innen, die an der Raststätte Gräfenhausen vorbeifahren, sind aufgerufen ihre Solidarität zu zeigen. Dies kann in verschiedenen Formen geschehen, entweder durch Hupen beim Vorbeifahren, oder indem die Raststätte befahren wird und dort Solidarität durch Hupen im Vorbeifahren gezeigt wird oder indem gar angehalten und etwas zur Unterstützung übergeben wird“, schreibt die Gewerkschaft in einer Mitteilung vom Montag (17. April).

Die streikenden Lkw-Fahrer an der A5 am 5. April 2023.
Die streikenden Lkw-Fahrer an der A5 am 5. April 2023. © Andreas Arnold/dpa

LKW-Streik an der A5: Bereits mehr als 60 LKW-Fahrer haben sich angeschlossen

Der Streik geht also auch in dieser Woche weiter. Zwischenzeitlich gab es im Rathaus von Weiterstadt Überlegungen, die Versammlung streikender Lastwagenfahrer an der Raststätte Gräfenhausen aufzulösen. Davon rückte Bürgermeister Ralf Möller (SPD) aber ab. „Es ist genügend Platz da, die Streikenden weisen Parkende ein, andere Fahrer zeigen bei der Fahrt auf die Autobahn eine solidarische Faust - das ist eine ganz tolle Stimmung“, sagte der Bürgermeister über den seit nunmehr drei Wochen dauernden Protest, dem sich bereits mehr als 60 Fahrer angeschlossen haben. 

Seit dem Wochenende ist Bewegung in die festgefahrenen Verhandlungen gekommen: Der Speditionsunternehmer aus Polen hat mit ersten Zahlungen begonnen. Mit Schlägertrupps und einem gepanzerten Sicherheitswagen hatte der Spediteur zwischenzeitlich versucht, den Streik an der A5 zu brechen. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot zum Rastplatz aus, um eine Eskalation zu verhindern.

Die von Verdi initiierte Solidaritätsaktion ist am Dienstag von 10 bis 14 Uhr geplant. (esa)

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