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„Querdenker“: Corona-Demo in Darmstadt ist beendet

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Von: Jens Joachim, Tanja Banner, Sophia Lother, Melanie Gottschalk

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Ein Plakat auf einer Demonstration gegen die Corona-Demo von „Querdenkern“ in Darmstadt.
Ein Plakat auf einer Demonstration gegen die Corona-Demo von „Querdenkern“ in Darmstadt. © Boris Roessler/dpa

Sogenannte „Querdenker“ demonstrieren in Darmstadt. Bislang scheinen jedoch mehr Gegendemonstranten vor Ort zu sein als „Querdenker“.

+++ 19.25 Uhr: In Darmstadt ist alles ruhig, meldet unser Korrespondent. Damit ist dieser Ticker beendet.

+++ 19:20 Uhr: Die Polizei hat an allen Zufahrtsstraßen zur Stadt Kontrollen durchgeführt, berichtet unser Korrespondent aus Darmstadt. Geprüft wurde, ob die Corona-Richtlinien eingehalten wurden – beispielsweise die Maskenpflicht, wenn mehr als ein Haushalt sich im Auto aufhält.

+++ 18:52 Uhr: Die Spontandemo von der Nieder-Ramstädter Straße kommt am Friedensplatz an.

+++ 18:22 Uhr: Spontandemo entlang der Nieder-Ramstädter Straße mit Geleitschutz setzt sich in Bewegung.

Corona-Demo in Darmstadt: „Querdenker“-Veranstaltung beendet

+++ 18.10 Uhr: Die „Querdenker“-Versammlung wurde beendet. Gegendemonstrant:innen kündigen an, ebenfalls ihre Versammlung auf der Nieder-Ramstädter Straße zu beenden beziehungsweise „in eine Spontandemo umwandeln“. „Wir, bekommen Geleitschutz, damit Menschen sicher Zuhause ankommen. Laufen um 18:15 Uhr los.“, heißt es in einer Telegram-Mitteilung der Gegenprotestler.

+++ 17.43 Uhr: Nach Angaben der Polizei wurden bisher insgesamt 13 Personen „wegen Verstößen gegen die Auflagen“ von der Versammlung ausgeschlossen. Ein Redner sei nicht auf das Gelände gelassen worden, da er „keine Mund-Nasen-Bedeckung tragen wollte oder ein Attest vorweisen konnte“, so die Polizei auf Twitter.

+++ 17.34 Uhr: Auf dem Darmstädter Friedensplatz neben dem Schloss halten sich nur noch vereinzelt Gegendemonstrant:innen auf. „Querdenken entgegentreten – kein Platz für Eure Hetze“ steht auf einem rosafarbenen Banner, das zwischen zwei Bäumen am Rand des Platzes hängt. An einem Infostand hängt zudem ein buntes Banner mit der Aufschrift „Verschwörungsmythen gefährden Ihre Gesundheit – unsere Alternative heißt Solidarität“. Auch das Darmstädter „Bündnis gegen Rechts“ hat Flugblätter ausgelegt, um gegen rassistische Bewegungen zu informieren. Auch die Darmstädter DGB-Vorsitzende Martina Hübscher-Paul, die als parteilose Stadtverordnete Mitglied der Linksfraktion im Darmstädter Stadtparlament ist, beteiligt sich am Gegenprotest. 

„Querdenker“-Demo in Darmstadt: Polizei meldet Übergriff auf Journalisten

+++ 17.05 Uhr: In Darmstadt kam es bei der Versammlung offenbar zu einem Übergriff auf einen Journalisten, wie die Polizei auf Twitter berichtet. Ein Teilnehmer habe einem anwesenden Journalisten „die Kamera aus der Hand geschlagen“, woraufhin die Einsatzkräfte einen Platzverweis erteilten. Nun werde wegen des Verdachts der Nötigung und Sachbeschädigung ermittelt.

+++ 16.31 Uhr: In Darmstadt bleibt die Nieder-Ramstädter Straße zwischen der Jahnstraße und dem Parkplatz des Stadions am Böllenfalltor gesperrt.

+++ 16.23 Uhr: Die Reden auf der Gegendemonstration sind gehalten. Rund 100 Antifaschist:innen blockieren noch die Nieder-Ramstädter Straße, um bis zum frühen Abend einen Marsch von „Querdenkerinnen“ und „Querdenkern“ durch die Stadt zu verhindern. Die Polizei ist mit Dutzenden von Polizeikräften vor Ort, um auch verbale Attacken der Gegendemonstrant:innen auf Passanten zu unterbinden. Mehrfach wurden Spaziergänger:innen und Radler von der Antifa angeschrieen, eine Maske zu tragen. „Maske = Freiheit“ ist auf einem Transparent zu lesen.

Corona-Demo in Darmstadt: Mehr Gegendemonstranten als „Querdenker“ vor Ort

+++ 15.31 Uhr: Gegenüber der Nachrichtenagentur epd hat die Polizei von rund 300 bis 350 „Querdenkern“ gesprochen, die sich auf dem Platz vor dem Böllenfalltor in Darmstadt versammelt hätten. In 200 Metern Entfernung sollen sich demnach etwa 500 bis 600 Gegendemonstranten versammelt haben, so die Polizei weiter. Die Atmosphäre sei „entspannt“.

+++ 15.09 Uhr: Die Polizei kontrolliert nach eigenen Angaben im Zugangsbereich Atteste zur Befreiung von der Maskenpflicht und weist per Lautsprecherwagen auf die Einhaltung der Auflagen hin. Sechs Personen seien bislang von der Versammlung ausgeschlossen worden, weil sie weder eine Mund-Nasen-Bedeckung trugen noch ein Attest vorweisen konnten. Die Polizei auf Twitter weiter: „Sie erwartet ein Verfahren.“

„Querdenker“ demonstrieren in Darmstadt: Ohne Mund-Nasen-Schutz und Abstand

+++ 14.20 Uhr: Gegendemonstranten laufen zum Veranstaltungsort der sogenannten „Querdenker“ Die Polizei trennt die beiden Gruppen voneinander. Es soll zu einer kurzen Rangelei gekommen sein. Es ist von 600 Gegendemonstranten die Rede, andere sprechen auf Twitter von mindestens 1000.

Teilnehmenden berichten von sogenannten „Querdenkern“ ohne Mund-Nasen-Schutz und ohne Abstand. Bislang schreitet die Polizei nicht ein.

+++ 13.20 Uhr: Auf dem Darmstädter Friedensplatz sammelt sich ein breites Bündnis von Corona-Leugner-Gegner:innen. Anwesend sei eine bunte Mischung von (antifaschistischen) Initiativen, bürgerlichen Gruppen, jungen und alten Menschen.

„Und ja, auch die Echsenmenschen-Antifa ist da“, heißt es auf Twitter. Derweil sammeln sich am Böllenfalltor erste sogenannte „Querdenker“. Die Polizei weist auf die Corona-Maßnahmen hin.

Darmstadt: Proteste gegen sogennante „Querdenker“ gestartet

+++ 11.35 Uhr: SV Darmstadt 98 zeigt seine Solidarität mit den Protesten gegen die sogenannten „Querdenker“: „Kritik und freie Meinungsäußerung, ja. Populismus, Lügen und Verschwörungstheorien, nein. ... Zeugt Euch soliDArisch“, heißt es vom Verein auf Twitter.

+++ 11.15 Uhr: Ca. 150 Menschen sollen sich an der Fahrraddemonstration beteiligt haben. Derweil sind im Bereich der Darmstädter Innenstadt zahlreiche Mannschaftswagen der Polizei gesichtet worden. Verkehrsteilnehmende sollen das Stadtgebiet umfahren, heißt es von Seiten der Polizei.

Update vom Sonntag, 28.03.2021, 10.00 Uhr: Bereist um 10.30 Uhr ist in Darmstadt eine Fahrraddemonstration geplant, die gegen die sogenannten „Querdenkern“ protestiert. Für 11 Uhr ist eine Kundgebung auf dem Marktplatz Darmstadt angekündigt, weiter geht es um 13 Uhr am Landesmuseum und auf dem Friedensplatz mit einer Kundgebung. Alle Teilnehmenden werden auufgefordert, medizinische Corona-Masken zu tragen.

Die sogenannten „Querdenker“ haben sich für 13.30 Uhr angekündigt.

Querdenken-Demo in Darmstadt: Klare Ansage der Stadt mit Blick auf Kassel

+++ 17:54 Uhr: Am Sonntag will die Querdenken-Bewegung in Darmstadt gegen die Corona-Beschränkungen demonstrieren. Für den Protest am Merck-Stadion (13.30 Uhr) sind laut Polizei 1.500 Teilnehmer genehmigt. Die Organisatoren wollten zunächst direkt in der Innenstadt in unmittelbarer Nähe des Impfzentrums protestieren. Dies verbot die Stadt und verlegte die Kundgebung in den Südosten der Stadt. Für die Innenstadt sind parallel vier Gegenproteste mit Hunderten Teilnehmern angemeldet. Es wird mit einem großen Polizeiaufgebot gerechnet.

Erst am vergangenen Samstag hatten in Kassel mehr als 20.000 Menschen demonstriert - erlaubt waren nur 6000. Viele Teilnehmer hielten sich nicht an Auflagen wie das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. Kritiker hatten Polizeibeamten ein zu zurückhaltendes Auftreten bei der Demo der Corona-Maßnahmen-Gegner vorgeworfen.

Corona-Demo: Querdenker müssen ausweichen

Update vom Samstag, 27.03.2021, 8.03 Uhr: Am Sonntag (28.03.2021) soll in Darmstadt eine Großkundgebung der „Querdenken 615“-Bewegung stattfinden. Ursprünglich hatten die Demonstrierenden geplant, auf dem Karolinenplatz gegenüber des Impfzentrums im Kongresszentrum Darmstadtium gegen die Corona-Maßnahmen zu demonstrieren. Doch die Stadt will dies unterbinden und die Demonstrierenden vom Böllenfalltor-Parkplatz Richtung Ortsausgang ableiten.

Das Motto der Querdenken-Kundgebung in Darmstadt lautet „Regierungsrücktritt und Frühlingserwachen“, als Redner werden laut des Flyers der Corona-Demo, der im Internet und auf Telegram kursiert, unter anderem der in der Szene bekannte Blogger und Youtuber Samuel Eckert, der Schweizer Pfarrer Lothar Mack sowie der Hanauer Rechtsanwalt Holger Fischer erwartet.

Querdenken-Demo in Darmstadt: Oberbürgermeister kritisiert Bewegung

Darmstadts Oberbürgermeister Jochen Partsch (Grüne) hatte die angekündigte Querdenken-Demonstration in einer Sitzung des städtischen Krisenstabs kritisiert: „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kliniken, die seit nunmehr einem Jahr in einem Ausnahmezustand so Großartiges leisten und Tag für Tag gegen Covid-19 kämpfen, verdienen unseren größten Respekt und unsere Anerkennung“, sagte er.

Vor dem Hintergrund dieser außergewöhnlichen Belastungen im Gesundheitssystem seien „Leugnungstendenzen und damit verbundene Großdemonstrationen umso erschreckender“. Auch die persönlichen Rückmeldungen des Klinikpersonals zeigten, dass dort, an vorderster Front im Kampf gegen die Pandemie, „großes Unverständnis gegenüber diesen Strömungen herrsche“, so Partsch zu der angekündigten Querdenken-Demonstration in Darmstadt.

Corona-Demo in Darmstadt: Stadt will sich „Entwicklungen wie in Kassel entgegenstellen“

Erstmeldung vom Freitag, 26.03.2021, 16.34 Uhr: Darmstadt - Am kommenden Sonntag (28.03.2021) ist eine Großkundgebung in Darmstadt angekündigt. Die Mitglieder der Organisation „Querdenken 615“ wollen dort gegen die Corona-Maßnahmen demonstrieren.

Um 13.30 Uhr soll die Corona-Demo der „Querdenkenden“ beginnen. Um den Ort der Veranstaltung, die unter dem Motto „Regierungsrücktritt und Frühlingserwachen“ läuft, gab es im Vorfeld hitzige Diskussionen. Denn anfangs sollte die Großkundgebung auf dem Karolinenplatz in Darmstadt stattfinden – direkt gegenüber dem Impfzentrum im Kongresszentrum Darmstadtium.

Corona-Demo in Darmstadt sollte in der Nähe des Impfzentrums stattfinden

Immer wieder war es nämlich vor dem Impfzentrum zu Zwischenfällen gekommen. Immer wieder erschienen Impfgegner:innen vor dem Impfzentrum in Darmstadt, um Menschen zu fotografieren und zu filmen. Die Aktionen seien sowohl vom Personal vor Ort als auch von Besuchern des Impfzentrums als Einschüchterung wahrgenommen worden.  Oberbürgermeister Jochen Partsch betonte, diese Entwicklung mache „durchaus Sorge“. Dementsprechend vehement waren auch die Reaktionen auf die angekündigte Corona-Demo in nächster Nähe des Impfzentrums*.

Dennoch sei für die Stadt kein Verbot der Demo möglich. „In Abwägung von Versammlungs- und Meinungsfreiheit und dem Gesundheitsschutz der Darmstädter Bevölkerung ist nach eingehender rechtlicher Prüfung ein generelles Verbot der Querdenken-Demonstration allerdings nicht möglich“, verdeutlicht Partsch. Aber eine Großkundgebung in direkter Nachbarschaft zum Impfzentrum werde nicht geduldet. „Es muss absolut sichergestellt sein, dass Bürgerinnen und Bürger, die die Leistung des Impfzentrums – in Sorge um ihre Gesundheit – nutzen wollen, dies auch ohne Beeinträchtigungen tun können“, erklärte der Oberbürgermeister den Schritt. Die Corona-Demo der „Querdenken“-Initiativen werde stattdessen am Böllenfalltor-Parkplatz Richtung Ortsausgang abgehalten.

Darmstadt: 900 Teilnehmende bei „Querdenken“-Kundgebung angemeldet

Wie aus einer Mitteilung der Stadt Darmstadt hervorgeht, sind 900 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Demonstration angemeldet. Drei Gegendemonstrationen seien für den Tag der Corona-Demo in Darmstadt mittlerweile angemeldet worden. Eine größere mit 500 Teilnehmenden und zwei weitere mit circa 50 angemeldeten Personen.

Eines ist sicher: vor allem die Polizei wird sich gut auf die „Querdenken“-Demonstration in Darmstadt vorbereiten müssen. Die Stadt wolle alle Möglichkeiten ausschöpfen, um „um Auseinandersetzungen im Umfeld der Demonstration sowie die Infektionsgefahr zu verringern“, heißt es in der Mitteilung weiter. „Wir stellen uns Entwicklungen wie in Kassel am vergangenen Wochenende entschieden entgegen“, betont auch der Oberbürgermeister. Dies sei bereits durch die Verlegung der „Querdenken“-Kundgebung geschehen. Darüber hinaus sei das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung und das Einhalten von Mindestabständen Pflicht. „Zusammen mit der Hessischen Landespolizei erfolgt ein verstärkter Einsatz polizeilicher Kontrollen zur Einhaltung der verfügten Auflagen“, erklärt Bürgermeister Rafael Reißer.

Corona-Demo in Darmstadt: Nach Ausschreitungen in Kassel ist die Lage angespannt

Nach den Ausschreitungen bei einer „Querdenken“-Demo am vergangenen Wochenende in Kassel sind jetzt viele Augen auf Darmstadt gerichtet. Bei der Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen in Kassel hatten anstatt der zugelassenen 6.000 Teilnehmenden mehr als 20.000 protestiert. Viele hielten sich auch nicht an die Auflagen, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen oder den Mindestabstand einzuhalten. Nach Angaben der Polizei hätten größere Gruppen versucht, Polizeiabsperrungen zu durchbrechen. Flaschen und Regenschirme seien auf Beamte geworfen worden.

Die Polizei griff nach eigenen Angaben nur teilweise ein und begründete das Vorgehen mit den Worten: „Eine konsequente Verhinderung des Entstehens von Ansammlungen oder ein konsequentes Auflösen verbotener Versammlungen hätte nach Einschätzung der Polizei zur Anwendung von Zwangsmitteln und damit einhergehend zu einer nicht unerheblichen Anzahl an Verletzten auf allen Seiten geführt“.

Wie genau Stadt und Polizei bei der „Querdenken“-Kundgebung am 28. März in Darmstadt vorgehen wollen, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bekannt. Gegenüber der „hessenschau“ erklärte eine Sprecherin, dass der Einsatzplan noch überarbeitet werde und man sich „gerade einen Überblick verschaffe“. Im Laufe des Freitags (26.03.2021) solle genaueres feststehen. (Sophia Lother) *fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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