Dass eine Abschlussfahrt für Schüler eigentlich ein „positives Highlight in der Schullaufbahn“ sei, erklärte Kultusminister Alexander Lorz. Er stehe jetzt seit zehn Jahren an der Spitze des Ministeriums, so etwas habe er nie erleben müssen. Die Bilder würden die Teilnehmer der Fahrt nicht mehr aus dem Kopf bekommen. Kriseninterventionsteams seien in der Schule. „Das braucht auf lange Zeit hinaus Betreuung“.
Landrat Jürgen van der Horst berichtete von „großer Betroffenheit“, es gehe den Menschen sehr nahe. Die nicht verletzten Schüler seien in der vergangenen Nacht zurück nach Bad Arolsen gekommen. Einzelne Eltern seien auch selbst gefahren, um ihre Kinder abzuholen.
+++ 11.54 Uhr: Nach der mutmaßlichen Amokfahrt von Berlin, bei der eine Lehrerin aus Nordhessen ums Leben kam und zahlreiche Schüler sowie ein Lehrer verletzt wurden, ist Hessens Ministerpräsident Boris Rhein in Bad Arolsen eingetroffen. Hier an der Kaulbach-Schule war eine zehnte Abschlussklasse der Realschule, die mit mehreren Lehrkräften mehrere Tage in der Hauptstadt verbringen wollte, betroffen von der Tat nahe des Breitscheidplatzes.
Für 12 Uhr ist eine Pressekonferenz geplant. Wir sind live vor Ort. Über weitere Entwicklungen halten wir Sie an dieser Stelle auf dem Laufenden.
+++ 11.27 Uhr: Nach der mutmaßlichen Amokfahrt am Mittwoch am Berliner Breitscheidplatz waren vor Ort elf Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger im Einsatz. Nach jüngsten Angaben der Polizei wurden insgesamt 29 Menschen verletzt, als ein 29 Jahre alter Mann am Mittwoch (8. Juni) mit seinem Auto in eine Menschenmenge fuhr. Eine Lehrerin aus Bad Arolsen in Hessen starb.
Aufgabe der Notfallseelsorge sei es bei solchen Ereignissen, den Menschen zu helfen, das Passierte zu begreifen und „im Hier und Jetzt anzukommen“, sagte der Beauftragte der evangelischen Landeskirche für die Berliner Notfallseelsorge, Justus Münster, am Donnerstag im RBB-Inforadio. In solchen Situationen werde der Mensch auf seine Grundfunktionen zurückgeworfen. „Manche reagieren sehr emotional und aufgebracht, andere sind in sich versunken. Wir versuchen, einen Zugang zu ihnen zu bekommen und ein Gesprächsangebot aufrechtzuerhalten“, sagte Münster.
Die Schülerinnen und Schüler aus dem nordhessischen Bad Arolsen (Waldeck-Frankenberg), die von dem Unglück in Berlin auf ihrer Abschlussfahrt betroffen waren, sind einen Tag später bereits wieder in Nordhessen. Die Kaulbach-Schule, an der die 10. Klasse normalerweise unterrichtet wird, hatte nach Informationen des Hessischen Rundfunks bereits am Donnerstag wieder geöffnet. Allerdings seien Polizei und Ordnungsamt vor Ort sowie psychologisches Personal, um die Schüler und Lehrer zu betreuen. Das hatte Waldeck-Frankenbergs Landrat Jürgen van der Horst (parteilos) bereits am Mittwoch angekündigt. Von den insgesamt 24 Schülerinnen und Schülern der Klasse lägen sieben weiterhin im Krankenhaus.
+++ 08.05 Uhr: Der tödliche Vorfall mit einem Auto am Berliner Ku‘damm wird von der Politik als Amoktat eingestuft. Nach Bundeskanzler Olaf Scholz äußerte sich auch Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (beide SPD) am Donnerstagmorgen entsprechend: „Das hat sich gestern Abend verdichtet“, sagte Giffey im RBB-Inforadio. Durch die Ermittlungen der Polizei sei klar geworden, „dass es sich um die Amoktat eines psychisch schwer beeinträchtigten Menschen handelt“. Mithilfe eines Dolmetschers werde versucht, mehr „aus den teilweise wirren Äußerungen, die er tätigt, herauszufinden“.
Ob die Plakate mit Bezug zur Türkei, die in dem Tatfahrzeug des Deutsch-Armeniers lagen, eine Rolle gespielt hätten, werde noch ermittelt. Giffey sprach von einem „dunklen Tag in der Berliner Stadtgeschichte“.
Die Schwester des Verdächtigen sagte einem Reporter der Bild-Zeitung: „Er hat schwerwiegende Probleme.“ Nachbarn äußerten sich der Zeitung zufolge erstaunt, „dass er zu so einer Tat fähig ist.“ Am Abend gedachten zahlreiche Menschen in der Gedächtniskirche der getöteten Frau und den Verletzten aus Nordhessen.
Update vom Donnerstag, 9. Juni, 06.55 Uhr: Nachdem ein 29-Jähriger in Berlin mit seinem Auto am Mittwoch in eine Menschenmenge gerast war, hat sich inzwischen auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zu der „grausamen Amoktat“ geäußert. Auf Twitter schrieb der Politiker, er sei „tief betroffen“. Die Reise einer hessischen Schulklasse in die Hauptstadt sei in einem Alptraum geendet. „Wir denken an die Angehörigen der Toten und an die Verletzten, darunter viele Kinder. Ihnen allen wünsche ich eine schnelle Genesung.“
Update vom Mittwoch, 8. Juni, 20.40 Uhr: Nach dem tödlichen Auto-Vorfall nahe der Berliner Gedächtniskirche hat die Polizei mit Unterstützung eines Spezialeinsatzkommandos die Wohnung des Fahrers durchsucht. Den Einsatz im Stadtteil Charlottenburg, über den zuvor die Bild-Zeitung berichtet hatte, bestätigte eine Polizeisprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Zudem habe die Polizei Kontakt zur Schwester des Fahrers gehabt, hieß es. Weitere Einzelheiten gab es zunächst nicht.
Ein 29-Jähriger war am Vormittag am Ku‘damm in eine Menschengruppe auf dem Bürgersteig gefahren und dann 200 Meter weiter auf der Tauentzienstraße in ein Schaufenster gekracht. Unter den Verletzten waren zahlreiche Schüler einer 10. Klasse aus Bad Arolsen in Nordhessen. Eine Lehrerin wurde getötet, ein Lehrer schwer verletzt, wie die hessische Landesregierung mitteilte. Nach Angaben der Berliner Feuerwehr wurden sechs Menschen lebensgefährlich und drei Menschen schwer verletzt.
Update vom Mittwoch, 8. Juni, 17.16 Uhr: Die hessische Landesregierung hat bestätigt, dass bei dem Vorfall mit einem Auto am Mittwoch (8. Juni) in Berlin eine Lehrerin aus Nordhessen ums Leben gekommen ist. Die Frau sei mit einer zehnten Klasse aus einer Schule in Bad Arolsen auf Klassenfahrt in Berlin gewesen.
„Zahlreiche Schülerinnen und Schüler“ aus Nordhessen seien unter den Verletzten, berichtete die Landesregierung weiter, ein Lehrer wurde nach derzeitigem Stand schwer verletzt. Nach Informationen dieser Zeitung handelt es sich bei der betroffenen Schule um die Kaulbach-Schule in Bad Arolsen. Dort wurde inzwischen ein Krisenstab eingerichtet.
Der hessische Ministerpräsident zeigte sich in einer Mitteilung bestürzt über die „schockierende Nachricht“ aus Berlin. „Sie macht mich fassungslos und tief betroffen“, sagte Boris Rhein (CUD). Seine Gedanken seien bei den Opfern. Den Hinterbliebenen der verstorbenen Lehrerin sprach der Regierungschef sein Beileid aus, den Verletzten wünschte er vollständige Genesung.
Hessen habe der Stadt Berlin „jedwede Unterstützung“ angeboten, hieß es aus Wiesbaden weiter. Ein Autofahrer war am Mittwochvormittag (8. Juni) nahe der Berliner Gedächtniskirche mit seinem Wagen in eine Menschenmenge gefahren. Die Ermittlungen zu den Hintergründen laufen derzeit auf Hochtouren.
Der Hessische Kultusminister Alexander Lorz (CDU) teilte mit, man habe „Notfallbetreuungsteams nach Bad Arolsen geschickt, um den Angehörigen, Mitschülerinnen und Mitschülern sowie den Lehrkräften beizustehen“. Ein Team aus der Schule sei außerdem auf dem Weg nach Berlin, um den Jugendlichen vor Ort sowie ihren Eltern zu Seite zu stehen.
Erstmeldung vom Mittwoch, 8. Juni, 16.45 Uhr: Bad Arolsen – Die Schulklasse, die von dem tödlichen Auto-Vorfall in Berlin betroffen ist, kommt nach Informationen unserer Redaktion aus dem nordhessischen Bad Arolsen (Landkreis Waldeck-Frankenberg). Die Schulklasse ist demnach aus der Kaulbach-Schule.
Derzeit tagt dort ein Krisenstab. Polizei, Rettungskräfte und Seelsorger sind ebenfalls vor Ort. Eine der getöteten Frauen soll eine Lehrerin der Schule sein. (Armin Haß, Alexander Gottschalk und Nail Akkoyun)
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