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Zoologische Gesellschaft trauert - Urgestein gestorben

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Von: Thomas Stillbauer

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Markus Borner war ein Freund der Nashörner.
Markus Borner war ein Freund der Nashörner. © Alex Kraus

Die Zoologische Gesellschaft Frankfurt trauert um ihren früheren Afrika-Direktor Markus Borner. Im Internet gibt es die Möglichkeit, Worte in seinem Gedenken zu hinterlassen.

Markus Borner konnte erzählen wie kein Zweiter. Ob er Löwen liebevoll als „faule Schweine“ bezeichnete (im Vergleich mit den Geparden), das Zebra als „unmögliches Tier“ („Wer hat sich so ein Design ausgedacht?“), ob er am Zug der Gnuherden die Klimaveränderung ablas, es war stets ein Vergnügen und ein großer Gewinn, ihm zuzuhören. Nun ist er im Alter von 74 Jahren gestorben.

Die Zoologische Gesellschaft Frankfurt (ZGF) trauert um den Mann, der häufig als „Grzimeks Erbe“ bezeichnet wurde. Mehr als 40 Jahre war er treibende Kraft, fast 35 Jahre lang verantwortlich für die ZGF-Projekte in Afrika.

Markus Borner: Besondere Leidenschaft für Serengeti

Seine Hingabe galt besonders der Serengeti, die seine Heimat wurde. Dort saß er abends gern auf der Veranda, einen Gin Tonic in der Hand, und bewertete Sonnenuntergänge mit Punktzahlen von 1 bis 10, während sich die tansanische Tierwelt in seinem Garten tummelte. Wenn er in Frankfurt war, wohnte er in einem Zimmer des Zoos neben den Pavianen. Nachdem er 2012 in den Ruhestand gegangen war, blieb er in der Serengeti, wo er sich für das Alter ein bescheidenes Quartier gesichert hatte.

Er liebte Nashörner und behielt stets die Ehrfurcht vor wilden Tieren. Die Serengeti, wie sie heute ist, würde es ohne seine Arbeit und ohne die ZGF in dieser Form nicht geben. Sie hat sich am 10. Januar verändert, dem Tag, an dem Borner einer seltenen unheilbaren Krankheit erlag, wie die ZGF mitteilte: „Wir trauern um einen visionären Kämpfer für die Wildnis, einen großartigen Freund und unerschütterlichen Optimisten.“ Er sei auf seine letzte große Safari gegangen, so drückte er es selbst aus.

Markus Borner: Langer Nachruf im Netz

Im Gespräch mit der FR beschrieb der Schweizer Markus Borner das Anrollen der Millionen Gnus in der Serengeti einmal so: „Das Erste, was ich von ihnen höre, ist wie ein fernes Meeresrauschen, wie eine Brandung, die kommt und geht. Man sieht aber noch nichts. Als Nächstes kommen die Fliegen, plötzlich sind sehr viele Fliegen überall. Und dann kommen die Gnus. Das berührt einen ganz tief drinnen. So was gibt es doch auf der ganzen Welt nicht mehr zu sehen. Dass das noch erhalten ist, ist doch eine ganz irre tolle Geschichte.“

Die ZGF hat auf ihrer Internetseite einen längeren Nachruf auf Markus Borner veröffentlicht: https://fzs.org/de/aktuelles. Dort gibt es auch die Möglichkeit, einige Worte in seinem Gedenken zu hinterlassen. 

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