Zoll in Frankfurt: Steuern in Milliardenhöhe eingetrieben

Der Zoll am Flughafen Frankfurt ist ein großer Geldeintreiber für den Bund. Im vergangenen Jahr hat er 8,1 Milliarden Euro eingenommen
Frankfurt - Der Zoll am Frankfurter Flughafen durchwühlt nicht nur Schmutzwäsche auf der Suche nach Schmuggelware. Das Hauptzollamt Frankfurt, in dessen Zuständigkeitsbereich der Flughafen gehört, ist auch ein großer Steuereintreiber für den Bund. Allein durch die Erhebung nationaler Verbrauchssteuern, von Einfuhrzöllen und sonstigen Abgaben hat es im vergangenen Jahr 8,1 Milliarden Euro eingenommen. Das sind rund für Prozent der bundesweiten Zolleinnahmen im Jahr 2022.
Den größten Batzen machte die Einfuhrumsatzsteuer mit 6,6 Milliarden Euro aus. Aber auch 71 Millionen Euro Biersteuer, 371 Millionen Euro Stromsteuer, 130 Millionen Euro Energiesteuer sowie 674 Millionen Euro Luftverkehrssteuer hat die Frankfurter Behörde eingetrieben. Die Luftverkehrssteuer ist ein guter Indikator dafür, dass der Luftverkehr wieder anzieht, aber noch nicht das Niveau von vor der Pandemie erreicht hat. Vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie habe die erhobene Luftverkehrssteuer bei 763 Millionen Euro gelegen, erinnerte René Tetzlaff vom Hauptzollamt Frankfurt am Freitag.
Der Zoll am Flughafen treibt Geld aber nicht nur durch Steuern ein. Bei der Bekämpfung von Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung hat die Finanzkontrolle Schwarzarbeit Kontobeträge, Bargeld und Luxusgüter im Wert von 1,2 Millionen Euro eingezogen, um die Ansprüche des Bunds zu sichern. Zudem wurden Verwarnungsgeld und Geldbußen in Höhe von knapp 718 000 Euro verhängt. Auch beim Transport vom Bargeld Reisender langt der Zoll zu. Ab 10 000 Euro muss Bargeld bei der Mitnahme aus oder in die EU angemeldet werden. In 4859 Fällen wurde Bargeld in Höhe von insgesamt 205 Millionen Euro auch legal angemeldet.
Zoll in Frankfurt treibt Steuern in Milliardenhöhe ein
938-mal erwischte der Zoll mit seinen vier Bargeldspürhunden aber auch Reisende, die insgesamt 18 Millionen Euro nicht angemeldet hatten. Die dadurch eröffneten 842 Bußgeld- und 96 Clearing-Verfahren werden dem Bund weiteres Geld in die Kasse spülen.
Nicht der Staatskasse, wohl aber der Wirtschaft dient die Bekämpfung der Marken- und Produktpiraterie bei der Einfuhr am Flughafen. „Wir verstehen uns als Teil der Wirtschaftskette und tragen zur Wettbewerbsfähigkeit bei“, so Tetzlaff, der derzeitige Chef des Hauptzollamts. Für die Wirtschaft seien die Plagiate ein Hemmschuh. Seine Behörde spürte im vergangenen Jahr 231 802 Plagiate mit einem Warenwert von rund 201 Millionen Euro auf. Plagiate wie Autozubehör, Kleidung, Schuhe, Kopfhörer oder Streaminggeräte kamen dabei überwiegend aus China, aber auch aus Ländern wie der Türkei, Hongkong, Ägypten oder Vietnam. Mit der Eröffnung von 7481 Grenzbeschlagnahmeverfahren wird dem Bund weiteres Geld zukommen. (Oliver Teutsch)
Der Zoll in Frankfurt hat im vergangenen Jahr trotzdem wieder tonnenweise Drogen und Waffen aufgespürt. Der Schmuggel wird immer gewiefter.