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Verspäteter Saisonstart im Heimatmuseum

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Von: Michael Forst

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Funktioniert immer noch: Alfred Nerding (r.) und Udo Rohweder zeigen eine Typenhebelschreibmaschine, Baujahr 1920.
Funktioniert immer noch: Alfred Nerding (r.) und Udo Rohweder zeigen eine Typenhebelschreibmaschine, Baujahr 1920. © Maik Reuß

Der Heimat- und Geschichtsverein Zeilsheim beendet seine Coronapause und zeigt seine historischen Schätze. Die Ausstellung wurde vor zwei Jahren bereits konzipiert.

Der Stillstand hat ein Ende. Mit neuen Terminen im Sommer und der Saisoneröffnung ihres Museums in der Pfaffenwiese 2 hat der Heimat- und Geschichtsverein Zeilsheim die Zeichen wieder auf Zukunft gestellt. Und die neue Ausstellung in dem ehemaligen Feuerwehrgerätehaus, das zwischenzeitlich auch mal Leichenhalle war, hat es trotz der kleinen Fläche in sich: Historische und stets gut dokumentierte Gegenstände, Fotos und Gesteine vermögen die Besucherinnen und Besucher zu beschäftigen.

Das zeigte sich, als der Zweite Vorsitzende Alfred Nerding – in Vertretung des erkrankten Vorsitzenden Rainer Helbig – und Beisitzer Udo Rohweder einen Einblick kurz vor der Eröffnung am vergangenen Wochenende gewährten. Nerding wies gleich auf ein Corona-geschuldetes Kuriosum hin: „Was hier zu sehen ist, habe ich mit unserem Vorsitzenden Rainer Helbig für den Saisonstart vor zwei Jahren vorbereitet. Dann kam die Pandemie.“ Somit sei die Ausstellung streng genommen schon ziemlich alt – und doch wieder neu.

„Die Corona-Abstandsregeln hätten für uns bedeutet, das sich immer nur ein einziger Besucher plus einem, der erklärt, im Museum hätte aufhalten dürfen“, erklärt Nerding. „Da haben wir beschlossen, besser ganz zu pausieren“. Immerhin: Verloren hat der Verein nach seinen Worten kein einziges seiner 221 Mitglieder. „Aber unser Durchschnittsalter ist 80 Jahre“, fügt Nerding gleich hinzu. „Da tritt man nicht mehr aus.“

Als vertrauter Grundstein im wahrsten Sinne des Wortes ist die Vitrine mit den Artefakten aus der Zeilsheimer Vor- und Frühgeschichte gleich links hinter dem Eingang geblieben – es sind überwiegend lokale Funde, wie die Münzen aus dem 2. Jahrhundert, der Römerzeit. Ansonsten erwarten die Besucher:innen viele neue Schätze, etwa die beeindruckende Zusammenstellung historischer Schreibgeräte – vom Federkiel über Typenhebel bis zum modernen Laptop.

Nicht minder sehenswert: Die Vitrine mit den Haushaltsgeräten von anno dazumal – inklusive des hüfthohen Kohlhobels. Ein echter Hingucker ist auch das große historische Foto, welches das Polizei-Corps der Stadt Höchst zeigt. Drei rote Pfeile markieren die Gesetzeshüter aus Zeilsheim. Nerding kommentiert das mit einem Augenzwinkern: „Mancher Bürger würde sich wohl auch heute so ein starkes Polizeiaufgebot für Höchst wünschen.“

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