1. Startseite
  2. Frankfurt

FR-Stadtgespräch: Wortgefechte im Youtube-Chat

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Timur Tinç

Kommentare

Die Spitzenkandidaten streiten vor Ort, die Unterstützer im Chat.
Die Spitzenkandidaten streiten vor Ort, die Unterstützer im Chat. © Boeckheler

Sympathisierende und Parteimitglieder der Spitzenleute des FR-Stadtgesprächs streiten virtuell mit.

„Sehr gut argumentiert Dr. Kößler“, lobt Kämmerer Uwe Becker (CDU) den Fraktionsvorsitzenden im Römer. „Genau“ und „Super Mike Josef“, jubiliert die SPD-Stadtverordnetenkandidatin Annette Ludwig im Chat des Youtube-Kanals der Frankfurter Rundschau dem Planungsdezernenten zu.

Während des FR-Stadtgesprächs am Dienstagabend mit den Spitzenkandidatinnen und Spitzenkandidaten zur Kommunalwahl in Frankfurt beteiligen sich Parteimitglieder und Interessierte rege an der virtuellen Diskussion und arbeiten sich an den Positionen der Gegenseite ab. Das führt zum einen zu Lobeshymnen für die eigenen Kandidat:innen, aber auch zu teils heftigen Wortgefechten.

„Die Linke will den Hebesatz der Gewerbesteuer auf 550 Punkte erhöhen. Das wäre ein Programm zur Erdrosselung der Frankfurter Wirtschaft“, schreibt Becker beim Thema Finanzen nach dem Statement von Dominike Pauli. Der Liberale Ralph Lange findet: „Frankfurt ist eine reiche Stadt, aber schlecht regiert. CDU, SPD und Grüne konnten schon vor der Krise nicht haushalten.“

Es kommt beim schnellen Reagieren auch zu einigen lustigen Vertippern. Wie etwa dem von der stellvertretenden Geschäftsführerin der Grünen, Beatrix Baumann, als Antwort, was trotz Corona geschehen muss: „Investieren. Martina Geldmayer sagt was dazu.“ Gemeint ist natürlich Feldmayer.

Beim Thema Verkehr und Mobilität prallen die unterschiedlichen Auffassungen aufeinander. „Die Mainuferstraße muss autofrei werden“, schreibt die SPD-Stadtverordnete Birgit Puttendörfer. Die CDU-Kandidatin Anita Akmadza hält dagegen: „Eine Sperrung ist unmöglich. Sachsenhausen spielt da nicht mit!“ Die Partei Frankfurt meldet sich auch zu Wort: „Guten Abend! Wir fordern ein 99ct/Tag-Ticket“.

Wenn drei sich streiten, ...

... ist es die Frankfurter Koalition. Lesen Sie unsere ausführliche Berichterstattung über die Livediskussion mit dem Spitzenpersonal von CDU, Grünen, SPD, FDP und Linken beim FR-Stadtgespräch.

Besonders intensiv und emotional werden die Wort- und Schreibgefechte beim Thema Günthersburghöfe. Albrecht Kochsiek von der CDU schreibt unter seinem Namen Kochsiek-Invest: „Ah, Frau Feldmayer. Also lieber keine 1500 Wohnungen bei den Günthersburghöfen. Die Wohnungssuchenden sind die Dummen.“ Der Grünen-Vorstandssprecher Bastian Bergerhoff entgegnet: „Zugleich liegen Planungen für rund 4 500 Wohnungen im Planungsdezernat rum. Ich würde die Diskussion nicht nur auf die Günthersburghöfe einengen.“

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Ulli Nissen schaltet sich ebenfalls ein: „Was mir auf den Senkel geht – überall kann gebaut werden – aber nicht in der Grünen Hochburg Nordend!“ Bergerhoff antwortet trocken: „Lass das Sandkastenspielchen ohne die Menschen machen. Die wollen das doch nicht sehen.“

Yannick Schwander (CDU), Ortsvorsteher des Ortsbeirat 13, regt sich über die Argumente des Planungsdezernenten auf: „Herr Josef redet ernsthaft über Klima, vor allem Stadtklima, aber scheut sich weiterhin nicht davor, Frischluftschneisen an den Stadträndern zubauen zu wollen?“

Wahl-Kompass zur Kommunalwahl in Frankfurt

Die Frankfurter Rundschau bietet weitere interaktive Aktionen zur Kommunalwahl in Frankfurt. Unser Wahl-Kompass, entwickelt mit der Universität Münster, ermittelt interaktiv, welche Liste den eigenen inhaltlichen Positionen nahe kommt. 

Welche Positionen vertreten die Parteien in der Verkehrspolitik? Wollen sie in der Corona-Krise sparen oder investieren? Und wo stehen sie im Zielkonflikt zwischen Klimaschutz und Wohnungsbau? Um Fragen wie diese geht es im Wahl-Kompass. Die FR hat dafür alle Listen angeschrieben, die bei der Kommunalwahl am 14. März in Frankfurt antreten.

Insgesamt können Interessierte zu 30 Themen Stellung nehmen. Zu den Mieten in Frankfurt stellen wir etwa die Aussage auf: „Alle Mieten in der Stadt sollen in den nächsten fünf Jahren nicht erhöht werden dürfen.“ Sie haben die Wahl. Sie können vollkommen zustimmen, zustimmen, sich neutral verhalten, nicht zustimmen oder überhaupt nicht zustimmen.

Zum Wahl-Kompass

Wahlprüfsteine zur Kommunalwahl in Frankfurt

Die Welche Rolle spielen Wohnen, Mobilität, Bildung, Wirtschaft, Kultur und Umwelt in der Kommunalwahl in Frankfurt? Die Frankfurter Rundschau analysiert die Positionen der Parteien in Frankfurt - und bringt dazu auch Video-Gespräche mit dem Römer-Team der FR. Dieses Infopaket bündelt wir in unserem Dossier.

Zum Dossier Wahlprüfsteine

Auch interessant

Kommentare