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Frankfurt: Stadt lässt Wohnraum leerstehen

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Von: Christoph Manus

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Das Bündnis Mietenwahnsinn beim Protest an der Hauptwache in Frankfurt.
Das Bündnis „Mietenwahnsinn“ beim Protest an der Hauptwache in Frankfurt. © Renate Hoyer

Obwohl Tausende in Frankfurt eine Wohnung suchen, lässt die Stadt Wohnraum leerstehen – die Begründung: Sanierungsbedarf. Die Linke lässt das nicht gelten.

Frankfurt – Die Stadt Frankfurt lässt trotz des Mangels an günstigem Wohnraum und der Suche nach Unterkünften für Geflüchtete in größerem Umfang Wohnungen leerstehen. Und daran wird sich so schnell auch nichts ändern. Das geht aus einer Antwort von Bau- und Immobiliendezernentin Sylvia Weber (SPD) auf eine Frage des Stadtverordneten Uli Baier (Grüne) hervor. Dieser hatte mit Blick auf Menschen aus der Ukraine, die in Frankfurt Schutz suchen, gehofft, dass leerstehende städtische Wohnungen mit einfachen und kurzfristigen Sanierungsmaßnahmen reaktiviert werden könnten.

Nach Antwort der Dezernentin sind 95 der mehr als 1600 Wohnungen im Fiskalvermögen des städtischen Amts für Bau und Immobilien ungenutzt. Der überwiegende Teil der leerstehenden Wohnungen befinde sich in der Sanierung oder werde sobald wie möglich saniert. Der Zustand dieser Wohnungen sei so schlecht, dass auch eine Interimsnutzung nicht möglich sei, heißt es. Das Dezernat verweist insbesondere auf elektrische Mängel.

Frankfurt: Wohnraum bewusst verfallen lassen – Linke erhebt schwere Vorwürfe gegen Stadt

Die Linke im Frankfurter Römer nennt den Leerstand städtischen Wohnraums eine „wohnungspolitische Katastrophe“. Den Verweis auf einen Sanierungsstau lässt der wohnungspolitische Sprecher der Fraktion, Eyup Yilmaz, nicht gelten. Schließlich sei seit Jahren klar, was getan werden müsse, um die Wohnqualität zu verbessern. Der Stadtverordnete wirft der Stadt sogar vor, die Wohnungen bewusst verfallen zu lassen und damit billigend in Kauf zu nehmen, dass die Notunterkünfte weiterhin überfüllt sind und Familien keinen Wohnraum finden.

Die Linke fordert den Magistrat auf, jetzt sofort tätig zu werden, kurzfristige Maßnahmen zu ergreifen und die Wohnungen Menschen, die dringend Wohnraum suchen, zur Verfügung zu stellen. „Jede leerstehende Wohnung ist eine vertane Chance“, sagt Yilmaz. (Christoph Manus)

Das Problem ist nicht neu, bereits vor einem Jahr ließ die Stadt Frankfurt Wohnungen in Sachsenhausen leerstehen.

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