Weniger Radfahrer verunglückt

In Frankfurt sind im vergangenen Jahr weniger Radfahrer in Unfälle verwickelt gewesen als im Jahr zuvor. Der ADFC rät, auf abbiegende Laster zu achten.
In Frankfurt sind im vergangenen Jahr weniger Radfahrer in Unfälle verwickelt gewesen als im Jahr zuvor. Um sieben Prozent ging die Zahl der verunglückten Radfahrer zurück, schreibt die Polizei in ihrem aktuellen Verkehrsunfallbericht.
„Auch wenn jeder Unfall einer zu viel ist, ist diese Entwicklung erfreulich“, sagte Bertram Giebeler, verkehrspolitischer Sprecher des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) in Frankfurt. Während die Zahl der verunglückten Radfahrer sinkt, steigt gleichzeitig die Zahl der Radfahrer in der Stadt insgesamt.
Laut Verkehrsdezernat haben zuletzt knapp 13 Prozent der Frankfurter ihre Wege mit dem Rad zurückgelegt. Die Polizei geht sogar davon aus, dass der sogenannte Modal Split – der Anteil der Verkehrsarten am Gesamtverkehr – beim Radfahren bis 2020 auf 20 Prozent steigen wird. „Das entspricht auch unseren Erwartungen“, sagte Giebeler. Der Modal Split beim Radfahren soll sich laut ADFC analog zur Jahreszahl entwickeln.
„Bis zum Jahr 2025 sollen es in Frankfurt 25 Prozent sein“, sagte er. Um dies zu schaffen, müsse die Stadt aber auch die Infrastruktur für Radfahrer verbessern. Radfahren muss sicherer, komfortabler und unterbrechungsärmer werden“, forderte Giebeler. Die meisten Unfälle, bei denen Menschen verletzt wurden, passierten laut Polizei durch Missachten der Vorfahrt, wegen zu geringen Abstands oder beim Abbiegen.
Besonders drastisch enden solche Unfälle, wenn Lastwagenfahrer mit anderen Verkehrsteilnehmer in Konflikt geraten. Vergangene Woche hatte ein Lkw an der Kreuzung Moselstraße und Gutleutstraße eine Frau auf dem Fahrrad überrollt und schwer verletzt. Im vergangenen Jahr starben bei Unfällen mit Lastwagen ein Rad- und ein Motorradfahrer.
Insgesamt gab es laut Polizei knapp 14 Prozent mehr Verunglückte bei Unfällen mit Lastwagen. Besonders häufig waren dabei Abbiegeunfälle (plus 170 Prozent gegenüber dem Vorjahr). „Bei dem zunehmenden Baustellenverkehr zum Beispiel in der Innenstadt, können wir Radfahrern nur raten, besonders achtsam zu sein“, sagte Giebeler.
Insgesamt hielt er fest, dass Frankfurt „keine gefährliche Stadt“ für Radler sei und niemand Angst haben müsse, aufs Rad zu steigen. Allerdings sei die Stadt auch „keine Komfortzone“ für Fahrradfahrer, weshalb mehr Investitionen in die Infrastruktur nötig seien.
Aber was hilft die beste Infrastruktur, wenn Radfahrer sich nicht an die Regeln halten? Laut Verkehrsunfallbericht haben sie nämlich knapp die Hälfte der Unfälle (46 Prozent) selbst verursacht. Als Konsequenz kündigte die Polizei weitere Verkehrskampagnen an, gemeinsam mit dem Verkehrsdezernat – und erneute Kontrollen.