Weniger junge Geflüchtete in Frankfurt
Die Anzahl der unbegleiteten minderjährigen Ausländerinnen und Ausländer hat sich in Frankfurt vorerst verringert. Perspektivisch rechnet die Stadt aber wieder mit einem Anstieg.
Die stark angespannte Lage bei den unbegleiteten minderjährigen Ausländer:innen hat sich in Frankfurt vorerst entschärft. Dies teilte Sozialdezernentin Elke Voitl (Grüne) am Donnerstagabend im Sozialausschuss mit. Demnach sei die Zahl der in der Stadt untergebrachten minderjährigen Geflüchteten gesunken.
Frankfurt habe gemeinsam mit Gießen die Initiative ergriffen und sich bei der Landesregierung für die Etablierung eines Verteilmechanismus eingesetzt, so Voitl. Zuvor waren die Belegungsquoten auf freiwilliger Basis. Seit September 2022 gebe es nun aber eine Verordnung, die in Frankfurt für Entlastung sorge. So seien 57 junge Menschen zur Verteilung in andere Kommunen angemeldet, wovon 51 auch bereits verteilt worden seien. Die Gesamtzahl der minderjährigen Geflüchteten liege aktuell bei 257. Das Soll liege laut Verteilschlüssel bei 199, weshalb die Stadt hier die Quote übererfülle.
Voitl sagte auch, dass Frankfurt ein Hotspot für ankommende Geflüchtete bleiben werde. Momentan könnten aber – vermutlich wegen der Erdbeben – die Fluchtrouten unterbrochen sein. Man halte deshalb weiter Plätze für das „Screening“ vor. Dabei klärt das Jugend- und Sozialamt das Alter des Geflüchteten, der kurzfristig in Obhut genommen wird. Momentan sind 36 von 78 Screeningplätzen frei. Dies verursache hohe Vorhaltekosten, da es nur Geld für belegte Plätze gebe. Hier habe die Dezernentin Verhandlungen aufgenommen, um die Kosten teilweise erstattet zu bekommen.