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Welttag des Fahrrads: Pop-Up-Radweg in Frankfurt

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Von: Florian Leclerc

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Heiko Nickel, grüner Stadtverordneter, der beim VCD und beim Radentscheid aktiv ist, fährt über den Pop-Up-Radweg, den es im April 2020 auf der Untermainbrücke gab.
Heiko Nickel, grüner Stadtverordneter, der beim VCD und beim Radentscheid aktiv ist, fährt über den Pop-Up-Radweg, den es im April 2020 auf der Untermainbrücke gab. © Monika Müller

Zum Welttag des Fahrradds richten in Frankfurt mehrere Initiativen einen Pop-Up-Radweg ein. Die Deutsche Umwelthilfe betont die positive Wirkung auf die Luft.

An diesem Donnerstag, 3. Juni, ist Welttag des Fahrrads. Aus diesem Anlass bauen mehrere Initiativen in Frankfurt einen Pop-up-Radweg (provisorische Spur) in der Walter-Kolb-Straße in Sachsenhausen auf.

Der Pop-up-Radweg beginnt an der Dreikönigstraße. Er wird 600 Meter lang und baulich vom Autoverkehr getrennt. Zeitgleich werden in mehr als 20 deutschen Städten weitere Pop-up-Radwege aufgebaut. „Bundesrad“, das Bündnis der Radentscheide in Deutschland, hat zu der Aktion aufgerufen.

Neuverteilung des Straßenraums

In Frankfurt beteiligten sich der Radentscheid Frankfurt, der Verkehrsclub Deutschland (VCD) Rhein-Main, der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) Frankfurt, Transition Town Frankfurt, Greenpeace Frankfurt und die Bürger:inneninitiative Mainkai für Alle.

Die Neuverteilung des Straßenraums mit mehr Platz für den Fuß- und Radverkehr führe zu einer Gleichberechtigung aller, die am Verkehr teilnehmen, sagte Mathias Biemann, Sprecher der regionalen Gruppe des VCD. Weniger Lärm und mehr Verkehrssicherheit seien die Folge. Die Umsätze in den Geschäften stiegen, der Autoverkehr nehme auch in den umliegenden Straßen ab.

Stadtradeln

Die Klimaschutz-Aktion Stadtradeln in Frankfurt beginnt am Donnerstag, 3. Juni, und endet am Mittwoch, 23. Juni.

Drei Wochen lang können Frankfurterinnen und Frankfurter die Kilometer zählen, die sie mit dem Fahrrad zurückgelegt haben, und dabei errechnen, wie viel Kohlendioxid sie im Vergleich zur Autofahrt eingespart haben.

Im vergangenen Jahr wurden so 86 Tonnen CO2 in Frankfurt vermieden. fle

Anmeldung: stadtradeln.de

Für Otto Gebhard von Greenpeace Frankfurt ist das Fahrrad ein Schlüssel, um Probleme in Ballungszentren zu lösen. Mehr Radverkehr trage dazu bei, dass die wachsenden Stauzeiten sänken, die Luft besser werde, die Straßen sicherer.

Susanne Neumann vom ADFC Frankfurt nannte den Radweg auf der Friedberger Landstraße als Beispiel, wie Radverkehr attraktiver und die Lebensqualität für die Anwohner:innen höher werden könne. „Für eine neue Koalition im Römer muss der weitere Ausbau der Radinfrastruktur ganz oben auf der Prioritätenliste stehen“, sagte sie. Alexander Breit vom Radentscheid Frankfurt sagte: „Die Politik muss jetzt an die geleistete Vorarbeit anknüpfen und das Tempo beim Radwegebau massiv erhöhen.“

Beim Pop-up-Radweg können Baken zum Einsatz kommen, menschliche Poller oder Pflanzen als Schutzelemente. Im vergangenen Jahr gab es Pop-up-Radwege auf dem Walther-von-Cronberg-Platz und auf der Untermainbrücke.

DUH sieht positive Wirkung von Pop-Up-Radwegen

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat die Wirkung von Pop-up-Radwegen untersucht. Demnach hat die provisorisch eingerichtete Flaniermeile auf der Friedrichstraße in Berlin die Belastung mit Stickstoffdioxid um mehr als ein Drittel reduziert. Die Messung lief zwischen November 2020 und April 2021.

Seit August 2020 dürfen keine Autos mehr auf der Friedrichstraße zwischen Leipziger Straße und Französischer Straße fahren. Stattdessen wurde ein breiter Radweg angelegt. Der Platz für Fußgängerinnen und Fußgänger wurde ausgeweitet, die Aufenthaltsqualität mit Sitzgelegenheiten und Pflanzkübeln erhöht.

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