Vor dem Champions-League-Knaller: Schlägereien am Stadion
Eintracht Frankfurt-Fans greifen die von SSC Neapel an.
Eine gute halbe Stunde vor Beginn des Champions-League-Spiels zwischen Eintracht Frankfurt und SSC Neapel eskalierte die Lage an der Aral-Tankstelle auf der Mörfelder Landstraße. Laut Polizei griffen etwa 50 bis 100 Fans der Eintracht aus einer 200 Leute starken Gruppe Autos mit italienischem Kennzeichen an, warfen mit Steinen und Flaschen. Die Italiener stiegen aus und wehrten sich mit Knüppeln. Die Polizei war nach eigenen Angaben rasch da, stoppte den Verkehr und versuchte unter Einsatz von Pfefferspray die Fangruppen zu trennen. Über Verletzte und Festnahmen war bis Redaktionsschluss nichts bekannt.
Bereits frühen Dienstagabend hatte die Polizei zwei Reisebusse und mehrere Kleinbusse mit neapolitanischen sogenannten „Risikofans“ auf der Autobahn aus dem Verkehr gezogen und kontrolliert. Laut einem Polizeisprecher wurde dabei Pyrotechnik gefunden und neun Fans festgenommen. Im Umfeld des Waldstadions wurden Fangruppen aus Frankfurt kontrolliert, die teilweise passive Bewaffnung dabei hatten. Hier wurden elf Fans in die Gefangenensammelstelle verbracht, so der Polizeisprecher.
Schon am Vorabend des Spiels ist es zu gezielten Angriffen auf Gästefans gekommen. Die Polizei nahm neun „Gewaltsuchende“ in Gewahrsam und händigte Bereichsbetretungsverbote aus. In zwei Fällen griffen Gewalttäter Gästefans vor einem Apfelweinlokal in Sachsenhausen an. Im ersten Fall schlugen 10-15 Frankfurter drei neapolitanischen Fans in die Gesichter. Diese wurden dabei leicht verletzt. Sehr ähnlich der zweite Vorfall, denn an eben dieser Örtlichkeit passten circa zwei Stunden später bis zu 20 Frankfurter Gewalttäter drei Italiener beim Verlassen des Lokals ab und schlugen auf sie ein. Auch hier wurden die Attackierten nur leicht verletzt.
Dem Anschein nach handelte es sich auch hier um Gewalttäter, die der Risikofanszene von Frankfurt zugeordnet werden könnten, so die Polizei, die in der Folge verdächtige Gruppierungen kontrollierte und fündig wurde. Neun Männer führten Quarzsandhandschuhe, Sturmhauben und Mundschutz mit sich. Alle neun wurden kurzzeitig in Gewahrsam genommen. Ihnen wurden schriftlich Bereichsbetretungsverbote erteilt. Darunter befanden sich sowohl einschlägig bekannte Gewalttäter, als auch bislang nicht bekannte Personen. ote / ust
Weiterer Bericht auf Seite F8