1. Startseite
  2. Frankfurt

Von der Festhalle in die KZ deportiert

Erstellt:

Von: Maren Kaps

Kommentare

Frankfurt: Festhalle
Frankfurt: Festhalle © Christoph Boeckheler

Matinee zu Historie des Veranstaltungsorts.

Die Absage des Roger-Waters-Konzerts in der Frankfurter Festhalle schlägt noch immer Wellen. Ende Februar hatten die Stadt Frankfurt und das Land Hessen das Konzert des Pink- Floyd-Stars verboten, der Vorwurf: Antisemitismus. Das Filmhaus Frankfurt und die Deutsch-Israelische Gesellschaft nehmen das zum Anlass, über die historischen Bezüge des Veranstaltungsorts aufzuklären.

Filme und Diskussion

In einer Matinee am Sonntag, 16. April, ab 11 Uhr im Cinéma-Kino (Roßmarkt 7) wird der Dokumentarfilm „Julius Meyer. November 1938“ des Frankfurter Filmemachers Heiko Arendt gezeigt. Er hat zeitgenössische Bilder mit Schilderungen des Rechtsanwalts Dr. Julius Meyer montiert – Meyer dokumentierte das demütigende und grausame Geschehen in den 1930er Jahren. In der Festhalle wurden während der Novemberpogrome 1938 Tausende Jüdinnen und Juden festgehalten und von dort in die Konzentrationslager Buchenwald und Dachau deportiert.

Zuvor liest der Schauspieler und Sprecher Jochen Nix den historischen Text, zudem wird der Dokumentarfilm „Rundgang durch die ,ILA‘ in Frankfurt a/M“ gezeigt. Im Anschluss diskutieren Nadine Docktor vom Fritz-Bauer- Institut und Heiko Arendt über die Relevanz und Verantwortung einer nachhaltigen Auseinandersetzung mit Tatorten nazistischer Verbrechen. Es moderiert Simon Arnold vom Frankfurter Sigmund-Freud-Institut. Tickets sind beim Cinéma-Kino vor Ort sowie online erhältlich und kosten elf, ermäßigt sieben Euro.

„Mit der Veranstaltung und der Diskussion wollen wir darauf hinweisen, wie unangebracht der Auftritt eines solchen Musikers an diesem geschichtsträchtigen Ort ist“, sagt Lena Reker, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Frankfurt der Deutsch-Israelischen Gesellschaft.

Auch interessant

Kommentare