Virtuelle Kunst an der Paulskirche

Die Augmented-Reality-Ausstellung „DEMO-“ zeigt digitale Werke internationaler Künstlerinnen und Künstler in der Frankfurter Innenstadt.
Vor der Paulskirche regnet es Silbermünzen. Sie verwandeln sich durch Antippen zu Verfassungsdokumenten der Nationalversammlung. Musikalisch begleitet wird die Szene vom „Revolutionsmarsch“ des Komponisten Johann Strauss (Sohn).
Die virtuelle Kunstausstellung „DEMO-“ zeigt zum 175-jährigen Jubiläum der Nationalversammlung sechs Werke internationaler Künstler:innen. Die digitalen Kunstwerke können seit Donnerstag über die Augmented-Reality-App Wava in der Frankfurter Innenstadt entdeckt werden.
Rund um die Paulskirche werden Installationen wie der interaktive Münzregen, ein Mischwesen aus Adler und Taube oder Monumente für Whistleblower:innen sichtbar. In der App erhalten Interessierte nähere Informationen zu den einzelnen Werken, die alle im Kontext von Demokratie stehen.
Das Entwicklerteam der Wava-App will mit der Software dauerhaft eine Infrastruktur für Künstler:innen, Kurator:innen und Institutionen anbieten.
Digitale Kunstwerke seien kaum sichtbar, die App solle einen barrierefreien Zugang in einen hybriden Kunstraum ermöglichen, heißt es vonseiten der Gründer. Seit drei Jahren arbeitet das Wava-Team an der kostenfreien Software. „Die Arroganz der Ewigkeit soll überwunden werden“, sagt Mitbegründer Ben Livne-Weitzman. Denkmäler oder Statuen im öffentlichen Raum seien statisch und nähmen viel Platz ein. Die virtuelle Ausstellung sei hingegen temporär und interaktiv. Zukünftig könne die breite Öffentlichkeit mit der Augmented-Reality-App Kunstwerke an ausgewählten Orten platzieren.
Noch einmal auf das Smartphone tippen und Goldmünzen fallen vom Himmel, Symbole preußischer Macht. Sie bedecken nun die Dokumente der Nationalversammlung. Es erklingt der Radetzkymarsch von Johann Strauss (Vater).
Die Ausstellung kann ein Jahr lang in der Frankfurter Innenstadt besucht werden. Ausstellungsorte sind unter anderem: Paulskirche, Römerberg und Eiserner Steg. Eine Karte mit den genauen Platzierungen der Werke gibt es unter der Internetadresse: www.wava.ar