Vielfalt in der Frankfurter Nachbarschaft

Der Frühling bringt jede Menge Gelegenheiten für Begegnungen mit der Stadtnatur – auch schon an diesem Freitag.
Voriges Jahr holte Frankfurt den dritten Platz im bundesweiten Vergleich – dieses Jahr rufen Umwelt- und Forschungseinrichtungen wieder zur Teilnahme an der „City Nature Challenge“ auf. Darunter auch der Senckenberg-Standort Frankfurt.
Bei dem freundschaftlichen Wettbewerb, an dem Ortschaften auf der ganzen Welt teilnehmen, geht es darum, vom 28. April bis zum 1. Mai gemeinsam Stadtnatur zu entdecken und zu dokumentieren. Naturbegeisterte fotografieren an den vier Tagen wilde Pflanzen und Tiere in ihren Städten. Gemeldet werden die Entdeckungen dann auf Beobachtungsportalen wie „iNaturalist“. Die Kommune mit den meisten gemeldeten Naturbeobachtungen gewinnt.
Weltweit nahmen im vergangenen Jahr 67 227 Menschen teil und dokumentierten mehr als 50 000 Arten. Ziel der Übung: mehr Bewusstsein für die Vielfalt an Lebewesen im urbanen Raum schaffen.
Wie kann ich mitmachen? Genau hinschauen in Parks und auf Grünflächen, in Hecken, Sträucher, Mauerritzen – ein Smartphone oder eine Kamera genügen für den städtischen Streifzug. Spezielle Artenkenntnisse braucht es nicht: „Erst einmal geht es nur um das Entdecken und Dokumentieren“, ermuntern die Senckenberg-Forschenden. Um den jeweiligen Fund zu bestimmen, helfen dann Apps oder erfahrenere Leute, die auch auf der Pirsch sind.
Nicht nur Fotos, auch Video- oder Tonaufnahmen kann das Beobachtungsportal aufnehmen. Mehrwert am Ende: Die Daten sind anschließend auch für wissenschaftliche Projekte nutzbar, etwa um die Biodiversität in Städten weiter zu erforschen. Wer die Wissenschaft beim Biodiversitätsmonitoring unterstützen und die Stadtnatur näher kennenlernen möchte, kann auch am Senckenberg-Projekt „Insekten Hessen“ teilnehmen und Insektensichtungen melden. Da geht es ebenfalls um die regionale Artenvielfalt und darum, Lebensraum zu verbessern – „vor allem durch eine zurückhaltende Grünflächenpflege“.
Im Mai (21. und 22.) steht dann die nächste bundesweite „Krautschau“ auf dem Programm: die stimmungsvolle Suche nach den winzigsten Pflänzchen, die sich ihren Platz in den Fugen und Ritzen der Stadt erobern und so ganz enorm zur Vielfalt und zum Klimaschutz beitragen.
Und schließlich läuft auch das Frankfurter Forschungsprojekt „SLInBio“ weiter, mit ganzem Namen: „Städtische Lebensstile und die Inwertsetzung von Biodiversität: Libellen, Heuschrecken, Hummeln und Co.“ – dazu bieten die beteiligten Partnerorganisationen viele Mitmachangebote: Institut für sozial-ökologische Forschung, Goethe-Uni, Senckenberg, Nabu, BioFrankfurt, Palmengarten, Grünflächenamt, Umweltamt, und Mainäppelhaus.
Vom 19. bis zum 29. Mai ist außerdem wieder die Aktionswoche „Biologische Vielfalt erleben“, organisiert vom Netzwerk BioFrankfurt mit zahlreichen Veranstaltungen rund um den „International Tag der Biodiversität“ am 22. Mai.
Mehr Informationen zu den einzelnen Projekten und zum Wettbewerb: www.citynaturechallenge.org
www.biofrankfurt.de
insekten-hessen.info
www.feda.bio/de/slinbio
www.inaturalist.org